Übersetzt aus dem englischen Original.
Was hoch schießt, muss auch wieder herunter kommen. So ist es nach dem Energieschub der Weihnachtsfeiertage nicht unüblich, dass im Jänner depressive Stimmung aufkommt. Ganz egal, wie schön, anstrengend, angsteinjagend oder neutral deine Weihnachtsfeiertage waren – es ist normal, nun erleichtert durchzuatmen.
In den Feiertagen verbrauchen wir viel Energie – entweder auf eine positive Art und Weise, weil wir uns an vielen Aktivitäten beteiligen oder auf eine negative Weise, wenn uns die Hektik um uns herum auslaugt – doch danach war es das.
Zurück zum alltäglichen Leben.
Wenn wir in den Alltag zurückkehren, warten auf einige von uns die Konsequenzen dafür, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse ein paar Wochen lang ignoriert haben.
Der Exzess ist vorbei – vielleicht hast du zu viel getrunken, zu viel gegessen oder hattest einfach keine Zeit für dich alleine – es ist verständlich, wenn Körper und Seele nach einer Pause verlangen. Die Psyche reagiert mit dem Bedürfnis nach Rückzug. Du kannst diesen Impuls aber auch als Anlass dafür nehmen, dich mit deinem Innenleben zu verbinden.
Depressive Symptome sind ein Zeichen unserer Psyche, dass es an der Zeit ist, den Blick nach innen zu richten. Anstatt dies nur negativ zu bewerten, können wir die depressive Stimmung als eine Chance wahrnehmen, uns in dieser stillen, langsamen und dunklen Jahreszeit intensiver auf unsere Selbstfürsorge zu konzentrieren.
Nachfolgend ein paar Vorschläge, wie man den langsameren Rhythmus dieser Jahreszeit wertschätzen kann und wie man zu einer besseren Verbundenheit mit sich selbst findet. Am wichtigsten ist jedoch, sich die Erlaubnis zu geben, einen Gang herunter zu schalten und auch einmal nichts zu tun.
In unserer extrovertierten Gesellschaft fühlt man sich schnell schuldig, wenn man das Bedürfnis hat, sich zurück zu ziehen. Dazu kommt das Gefühl, dass man etwas machen „sollte“.
Aus diesem Grund haben viele Personen Schwierigkeiten damit, sich zu entspannen und Nichts zu tun. Außerdem können genau dann negative Emotionen oder Erinnerungen hochkommen, die man längere Zeit verdrängt hat.
Viele versuchen deswegen immer weiter zu machen und keine Pausen einzulegen, bis ihr Körper sie in Form einer Krankheit oder depressiven Stimmung dazu zwingt.
Viel besser wäre es vorzubeugen, bevor es so weit kommt.
12 ganzheitliche Wege gegen ein winterliches Stimmungstief
1. Lerne das Nichtstun kennen.
Wir fürchten uns vor dem Nichtstun, doch wenn wir es mit Neugierde ausprobieren, gibt es nichts, wovor man Angst haben müsste. Beim Nichtstun schafft man Raum für unangenehme Gefühle, doch wenn man sich dafür entscheidet, diesen Gefühlen mit Verständnis zu begegnen, lernt man, dass man mit ihnen zurecht kommt.
2. Gehe früh ins Bett.
Während dieser dunklen Jahreszeit stellt sich im Körper ein natürlicher Rhythmus ein, früh ins Bett zu gehen – wenn wir das zulassen. Nun ist es an der Zeit, Schlaf nachzuholen.
3. Zünde Kerzen an.
Kerzenschein lädt zum Reflektieren ein, manchmal hilft alleine das Anzünden von Kerzen dabei, aus dem Kopf in den Körper zu kommen, also gedanklich in den gegenwärtigen Moment.
4. Schreibe deine Gedanken beim Kerzenlicht auf.
Gedanken aufzuschreiben (oder ein Tagebuch zu führen) ist eine förderliche Tätigkeit. Das Schreiben bei Kerzenschein kann dir dabei helfen, dich mit deinem Wesenskern zu verbinden – mit dem Teil von dir, der unter den Selbstzweifeln und Sorgen liegt.
5. Trinke warmen Tee.
Tee zu trinken und zuzubereiten führt zu einem langsamen, achtsamen Zustand und ist ein guter Weg, um Körper und Seele während dieses verlangsamten Monates zu nähren.
6. Ziehe dich warm an und mache einen Spaziergang.
Das kalte Wetter hält dich vielleicht davon ab, nach draußen zu gehen und doch gibt es nur wenige Dinge, die dem Körper so gut tun, wie die Verbindung mit der Natur. Wenn du es schaffst, die Gemütlichkeit zu durchbrechen, wirst du dafür belohnt werden. Das ist nämlich eine der wenigen Situationen, in denen du dich nicht besser fühlen wirst, wenn du auf deinen Körper hörst (und zu Hause sitzen bleibst).
7. Nimm ein warmes Bad.
Warmes Wasser und Kerzen helfen Menschen dabei sich zu entspannen und tiefer zu atmen. Warme Bäder sind immer angenehm, doch nie so sehr, wie an dunklen und kalten Wintertagen.
8. Ernähre dich gesund.
Die meisten Menschen überessen sich in den Feiertagen und trinken zu viel. Anstatt dich zu schämen und Schuldgefühle zu haben – die dir nicht gut tun werden – ist nun ein guter Zeitpunkt, mit gesunder Ernährung zu beginnen und sich die Zeit zu nehmen, Rezepte herauszusuchen, Einkaufslisten zu schreiben und gesund zu kochen.
9. Sag auch einmal Nein zu Verabredungen
Der Dezember ist ein Ja-Monat – Ja zu Menschen, Partys und Festen – der Jänner ist hingegen ein Nein-Monat. Ja und Nein sind wichtige Wörter, denn sie steuern deine Handlungen. Zu viel Ja führt zu Erschöpfung und zu viel Nein ist ein einsamer Ort. Um eine Balance zu dem vielen Ja vom letzten Monat zu bekommen, überprüfe, ob sich nun ein Nein unterstützend für dich anfühlt.
10. Schaffe einen Raum für negative Emotionen.
Während die bunten Lichter im Dezember um uns herum leuchten, stoßen wir alles von uns weg, was schwierig oder dunkel ist. Doch gewisse Emotionen und Schatten können wir nicht für immer ignorieren. Wenn du dich dazu entschließt, damit aufzuhören, sei auf eine Welle von Traurigkeit, Einsamkeit und Verletzlichkeit gefasst. Das ist in Ordnung. Denn je mehr du diese Gefühle zulässt und dich nicht mit Essen, Fernsehen oder der Arbeit davon ablenkst, desto schneller wirst du sie verarbeiten können. Der Jänner lädt uns zum tiefen Ausruhen ein.
11. Verbinde dich mit einem verankernden Bild.
Während einer stillen Meditation kannst du dich auf ein inneres Bild konzentrieren, dass dir dabei helfen soll, dich zu erden und Ruhe in jedem Sturm zu finden. Einen Anker. Heilung passiert oft auf einer unbewussten Ebene und dort liegen auch solche Bilder.
12. Halte deine Träume fest.
Wenn es mehr dunkle Stunden und hoffentlich auch mehr Zeit zum Schlafen gibt, beginnt oft eine Zeit mit mehr Träumen. Träume können verwirrend sein und es ist wichtig, sie nicht ganz ernst zu nehmen und doch findet man manchmal gewisse Muster, die man nun genauer betrachten kann.
Bonustipps von Moni
Farben:
Kauf dir deine Lieblingsblumen und umgib dich mit leuchtenden Farben.
Oder male ein buntes Bild.
Ausmalbilder wirken auf einige Personen stimmungsaufhellend.
Vitamin D:
Besonders häufig kommt es in der dunkeln Jahreszeit zu einem Vitamin D Mangel, der depressive Symptome und starke Müdigkeit hervorrufen kann. Den Vitamin D Wert kann man ganz leicht bei einer ärztlichen Blutabnahme messen (und gegebenenfalls ausgleichen) lassen.
Wärme:
Socken auf die Heizung legen und anschließend anziehen.
In die Sauna gehen.
Warme Fußbäder.
Zum Abschluss noch ein Artikel über die aktuelle Forschungslage zum Thema Winterdepression: Kann die Winterdepression verhindert werden?
Wie kommt ihr mit der dunklen Jahreszeit zurecht? Habt ihr Tipps, um Licht und Farbe in die Tage zu bringen?
Ich freue mich über Kommentare!
Ein Tipp von mir ist eine Tageslichtlampe. Schon morgens eine halbe Stunde während des Frühstücks und zwischendurch z.B. beim Lesen hilft sie mir, mich wacher zu fühlen.
Liebe Monika,
Das ist ein sehr guter Tipp und passt perfekt für die dunkle Jahreszeit, danke dir! Erst neulich habe ich gelesen, dass im Allgemeinen Krankenhaus Wien eine Station für Herbstdepression geöffnet hat – dort wird geforscht und ebenfalls mit Lichttherapie gearbeitet.
Lg, Moni