Die gängigste Behandlungsmethode von Angst- und Panikstörungen ist nach wie vor eine Kombination aus Psychotherapie (und zwar der kognitiven Verhaltenstherapie) und Medikamenten.
Früher wurden zu diesem Zweck ausschließlich Benzodiazepine (Beruhigungs-/Schlafmittel) eingesetzt, erst mit der Zeit entdeckte man die gravierenden Nebenwirkungen und Probleme beim Absetzen dieser Tabletten.
Mehr Informationen darüber findest du hier:
- Über die Schattenseiten von Beruhigungsmitteln
- Prescription pills are Britain’s third biggest killer: Side-effects of drugs taken for insomnia and anxiety kill thousands (englisch, Dailymail, 15.09.2015)
Nun sind selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) das Mittel der Wahl und ich bin mir sicher, sie werden in der Zukunft den gleichen Verlauf nehmen, wie ihre Vorgänger, denn die Tabletten bereiten Betroffenen mehr Probleme, als sie helfen.
Eine Psychotherapie beziehungsweise Verhaltenstherapie ist ein guter erster Schritt in Richtung Selbstfürsorge und Besserung. Doch hier stoßen viele Personen auf lange Wartezeiten, hohe Kosten oder trauen sich schlicht und einfach nicht in ihre erste Therapiestunde.
Ich teile hier einen Erfahrungsbericht mit euch, um die Angst vor dem ersten Schritt zu reduzieren: Wie eine Psychotherapie abläuft.
Heute stelle ich euch weitere (ganzheitliche) Methoden vor, um Ängstlichkeit zu senken – als Tipps zur Selbsthilfe.
Wie bei einer Depression sind die Gründe für starke Angstsymptome und Panikattacken unterschiedlich: Manchmal liegen tatsächlich traumatische Erfahrungen dahinter, manchmal eine genetische Vorbelastung zusammen mit stressreichen Lebensereignissen, doch von Zeit zu Zeit stehen auch ganz andere Ursachen hinter Angststörungen.
Immer mehr Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Depressionen und Ängste durch körperliche Entzündungsreaktionen entstehen.
8 Ursachen für Depressionen und Ängste, die oftmals übersehen werden
- Quelle: MindBodyGreen
1. Zöliakie oder Glutensensitivität
Unter Zöliakie versteht man eine Autoimmunerkrankung, bei welcher glutenhaltige Lebensmittel nicht vertragen werden: Bei deren Konsum werden Darmzotten zerstört. Der Darm kann in Folge dessen keine Nährstoffe mehr aufnehmen und dies löst zahlreiche Beschwerden aus. Noch häufiger ist jedoch die (nicht Zöliakie bedingte) Glutensensitivität.
Depressive Stimmungen und Ängste sind häufige Symptome dieser Erkrankungen.
Getestet wird die Zöliakie mit einem speziellen Bluttest und einer Dünndarmbiopsie (mehr Informationen gibt es hier).
Hingegen ist die einzige Möglichkeit eine Glutensensitivität nachzuweisen, eine 6-wöchige Auslassdiät. Diese Vorgehensweise sollte immer zuerst mit einem Arzt besprochen werden. Es ist nämlich so, dass man Tests auf Zöliakie nur dann durchführen kann, wenn Gluten gegessen wird.
Mehr Informationen:
- Unser täglich Brot – mehr als nur Gluten
-
Die Auswirkungen von Gluten auf den Darm
2. Schlafapnoe
Unter Schlafapnoe versteht man kurzzeitige Atemstillstände im Schlaf.
Es gibt zwei Formen der Erkrankung: Die obstruktive Schlafapnoe ist die bekanntere Form und geht damit einher, dass das weiche Muskelgewebe im hinteren Bereich des Rachens erschlafft und somit die oberen Luftwege blockiert. Die zentrale Schlafapnoe geht damit einher, dass das Gehirn während dem Schlaf vergisst, den Körper atmen zu lassen.
Eine 2003 veröffentlichte Studie fand heraus, dass 1 von 5 an Depressionen erkrankten Personen auch unter einer atembedingten Schlafstörung leidet.
Wenn du viel schläfst und dich trotzdem nicht erholt fühlst, kannst du die Option, dich in einem Schlaflabor untersuchen zu lassen, in Betracht ziehen. Natürlich gibt es aber auch andere Ursachen für starke Müdigkeit trotz Schlaf – wie zum Beispiel Eisenmangel.
3. Umweltgifte
Schimmelbefall in der Wohnung wird mit vielen Erkrankungen wie Depressionen, ADHS, Konzentrationsproblemen, Erschöpfung, chronischen Infekten, Problemen mit der Lunge sowie neurologischen Symptomen in Verbindung gebracht.
4. Eine Schilddrüsenerkrankung
Sowohl eine Unterfunktion (Hypothyreose), als auch eine Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) können sich in Form von Depressionen oder Ängsten äußern — meist mit zahlreichen anderen Symptomen, wie Gewichtsänderungen und Erschöpfung.
Mehr Informationen hier: Hormone und Psyche.
5. Medikamente
Die regelmäßige Einnahme einiger Medikamente kann Ängstlichkeit und depressive Stimmungen verschlimmern. Beta-Blocker zum Beispiel, die gegen hohen Blutdruck eingesetzt werden, ebenso wie Medikamente gegen Akne, hormonelle Verhütungsmittel und Schmerzmittel.
Auf dieser englischsprachigen Seite werden zahlreiche Medikamentenerfahrungen gesammelt und Nebenwirkungen nach Häufigkeit aufgelistet: RxISK – Making medicine safer for all of us.
6. Kaffee
Viele Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen dem Koffeinkonsum und einer Verstärkung von Depressionen und Ängsten bestätigt. Die meisten Menschen vertragen ein bis zwei Tassen Kaffee pro Tag problemlos, doch bei auftretender Nervosität oder depressiver Stimmung sollte man überprüfen, ob dies mit Koffein zusammenhängt.
Am besten wäre es, Koffein für ungefähr zwei Monate wegzulassen und zu überprüfen, ob sich etwas ändert.
7. Ungesunde Ernährung
Im Jahr 2011 wurde eine Studie veröffentlicht, die belegt, dass Personen, die viel Gebackenes und Fast Food zu sich nehmen, ein um 51% erhöhtes Risiko haben, depressive Symptome zu entwickeln.
Was unser Gehirn unterstützt, ist eine Ernährungsform, welche reich an Omega 3 Fettsäuren (Fischöl, Walnüsse und Leinsamen) sowie Antioxidantien (Früchte, Beeren, Spinat, Brokkoli und Kohl) ist.
8. Borreliose/ Lyme Krankheit
Borreliose und andere durch Zecken übertragbare Krankheiten sind immer weiter verbreitet. Das bekannteste Symptom dieser Erkrankungen sind zwar Gliederschmerzen, sie werden aber auch mit Depressionen und Ängsten assoziiert.
Der Zusammenhang zwischen Borreliose und neurologischen/psychiatrischen Erkrankungen wurde im Jahr 1994 entdeckt und seitdem in vielen Studien bestätigt. Trotzdem wird dieser Zusammenhang oftmals übersehen.
Nun möchte ich euch ein paar ganzheitliche Methoden gegen Angst und Panikattacken vorstellen.
6 natürliche Methoden gegen Angst und Panikattacken
Dieser Beitrag stammt von der ganzheitlich orientierten Psychiaterin Ellen Vora.
Sie behandelt viele Patienten, die unter Angst und Panikattacken leiden und betont, dass sie erschrocken darüber ist, dass viele ihrer Patienten große Mengen an Psychopharmaka verschrieben bekommen haben, ohne diese wirklich zu brauchen. Die Patienten kämpfen mit Nebenwirkungen der Tabletten und haben trotzdem nach wie vor Panikreaktionen.
In der Medizinbranche läuft im Moment einiges schief. Angststörungen sind keine Xanor-Mangel- Störungen. Natürlich sind Angst und Panikreaktionen immer mit unseren Gedanken und unserer Seele verbunden, doch meiner Meinung nach sind sie vor allem körperliche Erkrankungen. Also ein körperliches und kein seelisches Problem. Mit Ernährungs- und Lebensstilveränderungen kann man Ängste sehr gut behandeln, viel effektiver und sicherer als mit Medikamenten.“ (Dr. Lipman)
In dem Buch “The New Health Rules: Simple Changes to Transform Your Life”, welches leider nur auf Englisch verfügbar ist, beschreibt der ebenfalls ganzheitlich orientierte Dr. Lipman 175 Methoden, um jeden Aspekt der Gesundheit zu verbessern: Körperlich und seelisch.
1. Den Blutzuckerspiegel stabil halten
In Anbetracht der Komplexität unseres Lebens ist es nicht respektlos, darauf hinzuweisen, dass Verzweiflung oft einfach nur aus einem niedrigem Blutzuckerspiegel und Erschöpfung entsteht“ (Alain de Botton)
Bei einer falschen Ernährungsweise kann es passieren, dass der Blutzuckerspiegel Achterbahn fährt – und jedes Mal, wenn er abfällt, fühlen wir uns ängstlich.
Der Abfall des Blutzuckerspiegels löst eine Stressreaktion im Körper aus: Unser Körper schüttet die Stresshormone Kortisol und Adrenalin aus, das gibt der Leber das Signal, mehr Blutzucker zu produzieren, um uns am Leben zu halten. Die gute Nachricht ist: Das funktioniert. Die schlechte: Eine solche hormonelle Stressreaktion fühlt sich genauso an, wie eine Panikattacke.
Durch Stabilisierung des Blutzuckerspiegels werden solche Stressreaktionen vermieden und die Ängstlichkeit gesenkt.
So kannst du deinen Blutzuckerspiegel stabilisieren:
- Proteine und gesunde Fette zu dir nehmen (zum Beispiel Olivenöl, Kokosnussöl oder Butter von weidenden Tieren).
- Zucker und raffinierte Kohlenhydrate vermeiden.
- Drei Mahlzeiten und zwei Snacks täglich essen, keine Mahlzeiten auslassen.
- Ein Löffel Kokosnussöl nach dem Aufstehen, am Nachmittag und vor dem Schlafen dient als „Blutzucker- Sicherheitsnetz“ während dem Tag.
- Immer einen Snack für Notfälle bei dir haben (zum Beispiel Nüsse, ein gekochtes Ei, dunkle Schokolade oder Mandelmus).
2. Ausprobieren, ob sich das Wohlbefinden ohne Koffeinkonsum verbessert
Die Beziehung zwischen Koffein und Ängsten sollte nicht unterschätzt werden.
Es ist durchaus möglich, den Koffeinkonsum schrittweise herunterfahren (Kaffee -> ein halber Kaffee -> schwarzer Tee -> grüner Tee -> Kräutertee) und zwar innerhalb von ein bis zwei Wochen – damit werden Entwöhnungsymptome (wie Kopfschmerzen oder Gereiztheit) vermieden.
Nach ein paar Wochen merken viele Patienten überrascht, dass sie weniger ängstlich sind, besser schlafen können, mehr Energie haben und Stress besser tolerieren können.
3. Schlaf
Der beste Schutz gegen Ängstlichkeit ist es, genügend Schlaf zu bekommen.
Ansonsten kann ein richtiger Teufelskreis entstehen: Zwischen der Angst nicht einschlafen zu können, welche zu Schlaflosigkeit führt und der Angst, die durch Schlafmangel verursacht wird.
Empfehlungen für einen besseren Schlaf decken sich überwiegend mit allgemeinen Lebensstilempfehlungen für weniger Ängstlichkeit.
Tipps:
- Koffein reduzieren oder vermeiden (auch in Schokolade enthalten): Selbst ohne Einschlafprobleme vermindert Koffein die Qualität des Schlafes.
- Auf einen stabilen Blutzuckerspiegel achten: Blutzuckerschwankungen schaden der Schlafqualität, sie führen zu nächtlichem Aufwachen.
- Strategischer Umgang mit Lichtquellen: Zimmer nachts abdunkeln, eine Augenmaske tragen und Bildschirme zwei Stunden vor dem Schlafengehen vermeiden.
- Entspannung durch Yoga, Atemübungen oder andere Entspannungsübungen.
4. Die Darmgesundheit
Vielleicht hast du schon Artikel über den Zusammenhang der Darmgesundheit mit der Stimmung gelesen, denn dieses Feld wird gerade breit erforscht und liefert beeindruckende Ergebnisse.
Darmbakterien haben einen enormen Einfluss auf die Stimmung und stehen in engem Zusammenhang mit Angststörungen.
Lebensmittel, die den Darm reizen:
- Gluten, Zucker, industrielle Pflanzenöle, chemische Süßstoffe, Alkohol.
- Medikamente: Säureblocker, Antibiotika, hormonelle Verhütungsmittel (Änderungen nur mit einem Arzt vornehmen).
Lebensmittel, die dem Darm gut tun:
- Fermentierte Lebensmittel: Sauerkraut, Kimchi, Rote Rüben, Miso Paste, Apfelessig, Kefir.
- Knollengemüse: Süßkartoffel, weiße Kartoffel, Kochbanenen.
- Selbstgemachte Knochenbrühe
- Nahrungsergänzungsmittel: Probiotika, Glutamin.
- Entspannungsreaktionen schaffen: Schlaf, Yoga, Meditation, Atemübungen, Akkupunktur, Zeit in der Natur.
Hier noch ein zusätzlicher Text zum Thema Darmgesundheit von Katie Morra, einer ganzheitlich orientierten Ärztin und Ernährungsberaterin (Quelle).
Als ganzheitlich arbeitende Ernährungsberaterin im Bereich der “functional medicine” (darunter versteht man Medizin, die nach den Ursachen einer Erkrankung sucht und in der Arzt und Patient auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Es ist ein neuer Ansatz der Medizin, die bisher nur auf Krankheiten und Symptome fokussiert war und nun Patienten ganzheitlich betrachtet) versuche ich mich bei meinen Patienten individuell auf die ganze Person zu konzentrieren und nach Ursachen für die Krankheitsentstehung zu suchen.
Wie du vielleicht weißt, entstehen 70% unseres Immunsystems im Darm.
Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ursachen vieler gesundheitlicher Probleme in einer gestörten Darmflora liegen, sehr hoch.
Die Ernährung ist entscheidend und viele sind sich nicht darüber im Klaren, dass die Art und Weise, wie wir unseren Darm behandeln, unsere Gefühle vollkommen beeinflusst.
Ich fange viele Behandlungen damit an, eine gesunde Darmflora wiederherzustellen.
Einige Personen sind der Meinung, dass ihr Darm gesund ist und gut funktioniert, wenn sie unter keinen typischen Magen-Darm-Symptomen (wie Blähungen oder Bauchschmerzen) leiden.
Verdauungsprobleme können sich aber in zahlreichen unerwarteten Symptomen zeigen, wie beispielsweise Autoimmunkrankheiten, Ausschlägen, Akne, Ekzemen, Psoriasis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Stimmungsschwankungen, Arthritis und vielen mehr.
In einem gesunden Darm herrscht eine Balance zwischen den “guten” und “bösen” Darmbakterien. Diese Balance ist eine Voraussetzung dafür, dass Nährstoffe gut aufgenommen werden können sowie ein Schutz gegen zahlreiche Umweltgifte.
Viele meiner Patienten leiden an intestinaler Permeabilität, einem „löchrigen Darm“ (leaky gut).
Um das vereinfacht zu beschreiben: Wenn die Darmwand beschädigt ist, können Moleküle durchdringen, was in einem gesunden Darm nicht passieren dürfte. Wenn große Proteinmoleküle durch die Darmwand austreten, lösen sie Lebensmittelunverträglichkeiten aus, die es sonst nicht gäbe. Das passiert, weil der Körper ein an sich harmloses Molekül wie zum Beispiel Gluten (in Weizen enthalten) als einen fremden Eindringling ansieht.
Diese Reaktion führt zu einem überaktiven Immunsystem und löst entzündliche Reaktionen im Körper aus.
Wenn die Darmwand nicht heilt und die Balance nicht wiederhergestellt wird, wird der Darm immer kränker und das Befinden in Folge immer schlechter.
Was den Darm angreift:
- Emotionales Essen, Stress-Essen, zu schnelles Essen.
- Eine Ernährungsform mit vielen Kalorien, verarbeiteten Lebensmitteln, viel raffiniertem Zucker und wenig Ballaststoffen.
- Chronischer Stress.
- Umweltgifte oder Chemikalien in Lebensmitteln.
- Exzessiver Gebrauch von Medikamenten (Antibiotika, Steroiden, Säureblockern) und Alkohol.
- Chronische Infektionen, Darmpilz oder zu viele schlechte Bakterien im Darm.
Meine Empfehlungen, um den Darm zu heilen:
- Eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung.
- In Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater können Auslassdiäten ausprobiert werden (das Weglassen von Gluten, Kuhmilch, Mais, Soja und Eiern für drei Wochen), um individuelle Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu entdecken.
- Nahrungsergänzungsmittel (in Zusammenarbeit mit einem Arzt oder Ernährungsberater): L-Glutamin (eine Aminosäure, die den Darm bei der Heilung unterstützt) und Probiotika (solche, die die Bakterien Lactobacillus und Bifidobacteria enthalten).
- Fischöl – reduziert Entzündungsreaktionen.
- Vitamine/Mineralien (wenn ein Mangel vorliegt) – Zink, Vitamin A, C und E.
- Entzündungshemmende Lebensmittel.
5. Sport
Sport ist das beste angstlösende Mittel.
Wenn es dir schwer fällt, regelmäßig Sport zu betreiben, setz dich auf keinen Fall unter Druck, sondern fang mit kleinen Schritten an: Geh eine Runde um den Block spazieren oder mach ein paar Übungen im Wohnzimmer. Nur die Regelmäßigkeit ist entscheidend.
Generell gilt: Mehr stehen, weniger sitzen und wann immer es möglich ist, zu Fuß gehen.
Yoga und Tai Qi können bei Angststörungen besonders hilfreich sein.
Am wichtigsten ist es, eine Sportart zu finden, die Spaß macht.
6. Magnesium
Magnesium ist ein natürliches Beruhigungsmittel.
Manche Personen leiden unter Magnesiummangel, dies kann man bei einer medizinischen Blutabnahme feststellen.
Kennst du andere Ursachen für Ängstlichkeit, Nervosität und Panik oder weitere hilfreiche Methoden für den Umgang mit diesen Problemen? Dann freue ich mich über Kommentare.
Hallo Moni,
meine aktuellste Erfahrung zu diesem Thema, als ich dachte, ich hätte die Absetzhölle endlich überstanden und begann, mich wieder unter Druck zu setzen, um möglichst schnell wieder normal zu werden war, dass ich plötzlich extremen Hust- und Würgereiz, v.a. morgens bekam, gepaart mit dem Stress – Burn out- Depressionsgefühl in der Brust.
Zufällig traf ich auf einen Text einer sehr informierten Forumsuserin, die auf stress- oder altersbedingten MANGEL ! an Magensäure hinwies, der von Medizinern symptomengerichtet noch zusätzlich mit Säureblockern verschlimmert wird.
Die Folge sind aufsteigende Magensäuren, da der Schließmuskel des Magens Säure ( PH 2-3) benötigt, um vernünftig zu schließen.
Die Folge ist Sodbrennen, das im englischsprachigen Raum auch als heart on fire bezeichnet wird und nach meiner Erfahrung fast die gleichen Symptome mit sich bringt, wie eine Depression oder Ähnliches.
Ein einfacher Test:
Wenn nach Nahrungsaufnahme der Bauch gluckert, dasnn wird durch zu wenig Säure die Nahrung nicht aufgeschlüsselt und verdaut, sondern vergoren, der Gärbrei kann vom Darm nicht aufgenommen werden und löst hier die von Dir beschriebenen Folgeerkrankungen aus.
Wenn man einen Telöffel Backpulver in etwas Wasser auflöst, schluckt und nach 2-3 Minuten nicht heftig aufstoßen muß,
kann ein Saüremangel und damit verbundener Pepsinmangel verantwotlich sein.
Einfach ein paar Tage Zitronensaft oder Essig konsumieren kann das Problem schon bessern, evtl eine kurze Zeit HCL Kapseln.
Liebe carolina,
Danke für deine Erfahrungen und den hilfreichen Tipp an meine Leser!
Was du beschreibst, kennen hier sicherlich viele: Die Absetzsymptome können sehr intensiv sein, natürlich möchte man trotzdem funktionieren und so schnell wie möglich in den „normalen Alltag“ zurück. Es kann schwer sein, sich hier die nötige Zeit zu nehmen, um gesund zu werden.
Mit der Magensäure hast du sicherlich Recht, es werden auch immer mehr „Magensäurehemmer“ verschrieben, die ebenfalls Probleme bereiten können. Generell halte ich es für wichtig, einen Blick auf Magen und Darm zu haben, denn Probleme hier wirken sich schnell auf die Psyche aus.
Lg und alles Gute dir, Moni
Liebe Moni,
ein toller Artikel! Es ist wirklich erstaunlich, was alles auf unseren Kopf einwirkt. Ich habe zu dem Psycho-Thema übrigens seit einem Jahr die Bücher von Julia Ross in Arbeit und lese immer wieder darin und probiere aus. Sie arbeitet mit Aminosäuren, die Vorstoffe der verschiedenen Neurotransmitter sind, die für unsere Stimmung und Emotionen nötig sind.
Ich kann das Verfahren nur empfehlen, weil die Aminosäuren natürlich sind und sehr schnell wirken. Die Ernährungs- und Lebensstilumstellungen fallen dann leichter bzw. werden überhaupt erst möglich (je nach Schwere). Julia Ross berichtet, dass sie mit 5HTP oder Tryptophan viel bessere Ergebnisse erzielt als jede SSRI-Behandlung. Vielleicht interessiert dich das Buch ja. Es heißt „Was die Seele essen will“ und der Vorläufer „The Diet Cure“ (fast noch besser, aber leider nicht auf deutsch).
Liebe Grüße, Nadja
Liebe Nadja,
Schön von dir zu lesen!
Ich habe auf unser Interview nicht vergessen, freue mich schon darauf und melde mich demnächst per Mail bei dir.
Julia Ross kenne ich über die Arbeit von Trudy Scott – sie behandelt Angststörungen mit Ernährungsumstellungen und Aminosäuren (sie hat zu Beginn bei Julia Ross mitgearbeitet) und erzielt ebenfalls beeindruckende Ergebnisse.
Meiner Meinung nach, braucht man natürlich mehr persönlichen Einsatz und Geduld, um psychische Erkrankungen durch Lebensstiländerungen (wie eine Ernährungsumstellung) zu behandeln und doch sind es genau diese Lösungen, die die besten Prognosen auf lange Sicht bringen – und das ohne Nebenwirkungen.
Danke für deinen Kommentar!
Lg, Moni
Leider hab ich bisher nix Effektiveres gegen Angst und Stress als Escitalopram, ein SSRI, gefunden und auch gute Ernährung etc. pp. haben nicht wirklich geholfen. Habe vermutlich leichten Asperger oder ADHS seit Geburt. Leider macht mich Escitalopram sehr antriebslos und gleichgültig. Gut für die Angst, schlecht für den Rest. Hier helfen dann nur psychostimulierende Medis.
Bin mir nicht sicher, ob es sinnvoll ist, die Medikamente völlig zu verteufeln. Das mit Sport und darm und alles klingt ja ganz nett, aber hilft es bei schweren Symptomen auch? Bisher konnten mich alternative Methoden zu Medikamenten leider nicht überzeugen. Scheint genug Menschen irgendwie auch nicht ausreichend zu helfen. Will Medikamente nicht in den Himmel loben, aber bin bei alternativen Methoden genauso skeptisch. Dafür scheinen sie zu oft nicht zu helfen. Lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen
Hallo Miz, da gebe ich dir absolut Recht und möchte mit meinem Blog auch nicht den Eindruck erwecken, Medikamente zu verteufeln. Ich möchte nur Alternativen aufzeigen für Personen, die zum Beispiel unter starken Nebenwirkungen leiden oder Antidepressiva schlicht nicht vertragen (und somit gar keine Möglichkeit haben, solche einzunehmen).
Gerade Angst ist durch Psychotherapie sehr gut behandelbar – genauso wie durch Verfahren, die quasi „zu einfach“ klingen, als das sie wirken könnten: Wie Yoga, Meditation, Achtsamkeit, Ernährungsumstellungen oder Bewegung. Doch bei allem gilt, man muss regelmäßig dran bleiben und sollte gerade zu Beginn von einem Experten angeleitet werden, der auch individuell herausfinden kann, was am besten für dich wirkt. Das ist so individuell, dass ich es in einem Kommentar und ohne dich zu kennen, natürlich nicht beantworten kann 🙂
Aber da du das Thema Sport angesprochen hast, hier ein paar Zusatzinformationen:
– Einfluss von Sport und Bewegung auf Angststörungen
– Sport als Therapiemöglichkeit für die Psyche
Lg, Moni
Ich habe schon einmal über meine Problematik des Absetzens von Antidepressiva
geschrieben. Es sind nun schon fast 2 Jahre, seit ich mit der Einnahme aufgehört
habe und noch immer habe ich Phasen, in denen es mir schlecht geht, dann sind die
starke Unruhe, Angstzustände sehr heftig und nach dieser langen Zeit oft nicht mehr
nachvollziehbar.
Seit einigen Wochen plagen mich z.B. zusätzlich extreme Bauch / Magen / Darm-Probleme, die sehr schwer zu beschreiben sind. Von starkem Druck im Oberbauch,
rechtsseitige Schmerzen, dann wieder linksseitig und damit verbunden auch große
Müdigkeit, ohne Energie und auch das frustrierende Gefühl, das Ganze findet kein
Ende. Ich habe dann natürlich auch Angst, es könnte wirklich in meinem Bauch etwas Ernsthaftes diese Empfindungen auslösen, trotz der ärztlichen Abklärung mit
Ultraschall, Blutuntersuchung CT des Bauches.
Nun habe ich vom VAGUS NERV gelesen und mich da etwas mehr damit beschäftigt. Und da bin ich mir wieder ziemlich sicher geworden, dass durch die Antidepressiva-Einnahme das ZNS und in diesem Zusammenhang auch dieser
VAGUS NERV extrem reagiert, angefangen durch die hohe Ausschüttung des Cortisols am frühen Morgen.
Ich bin nun auf der Suche nach einer Möglichkeit, diesen Nerv so zu beeinflussen,
damit auch dieser Bereich meines Körpers zur Ruhe kommt.
Ob es so eine Möglichkeit gibt, es wäre sicherlich gut und ein weiterer Schritt zur
Heilung.
Vielleicht weiss jemand hierzu mehr oder etwas aktuelles. Ich würde mich freuen,
dann eine Info zu bekommen.
Viele Grüße
Hallo Moni,
Ich hab seit Jahren mit Panikattacken zu tun, die sich zu einer Agoraphobie entwickelt haben. Medikamente habe ich tatsächlich nie dagegen versucht, aber anderen Methoden habe ich vergeblich probiert.
Jedenfalls habe ich seit dem auch immer wieder Magen- und Darmprobleme, was natürlich kein Wunder ist.
Mittlerweile habe ich einen Hund, durch den ich gezwungen bin an meinen Ängsten zu arbeiten. Dadurch haben sich allerdings die Verdauungsbeschwerden verstärkt, weil ich bei jeder Angst Magensäure produziere und sich laut Internist nach einer Magen-Darm Spiegelung nach einer Weile der Dünndarm mit entzündet.
Natürlich ist mein Tipp jetzt keine Dauerlösung und hilft auch nicht bei der Ursachenfindung, aber es ist eine große Erleichterung, die ich deshalb gerne weitergeben möchte:
Es gibt eine spezielle Lavaheilerde. Ich glaube, sogar nur von einer Firma. (Bei Interesse einfach googlen, findet sich ganz schnell), die zumindest bei mir Wunder wirkt und alles reguliert. Man kann sie als Kur nehmen oder akut.
Bei mir hilft es auch immer super schnell und ist eben natürlich – was ich so toll finde.
Die Alternative war früher immer Ibuprofen, was meine Magenwand wahrscheinlich nur noch weiter mürbe gemacht hat.
Manchmal hilft es ja, sich zumindest erst mal zu stabilisieren. Und in der Zeit, in der ich die Erde als Kur genommen habe, ging es mir auch emotional direkt viel besser.
Danke für deinen Blog!