Übersetzt aus dem englischen Original von der ganzheitlichen Psychologin Naomi Zelin.
Die Zahl der Betroffenen von Depressionen und Angststörungen steigt weltweit an und beeinflusst die Gesundheit, das Wohlbefinden und den Alltag zahlreicher Menschen.
Wenn man diese Probleme mit einem Arzt bespricht, passiert es oft sehr schnell, dass man ein Rezept für ein Antidepressivum oder ein angstlösendes Medikament erhält. Medikamente sich kurzfristig durchaus hilfreich, doch sie können Abhängigkeit hervorrufen und behandeln lediglich die Symptome, nicht die Ursache der Probleme. Was viele Ärzte übersehen, sind diverse Nährstoffmängel, die einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit haben können.
Ganzheitlich betrachtet ist der Darm unser „zweites Gehirn“. Dieses wird als intestinales Nervensystem bezeichnet. Durch die enge Verbindung zwischen dem Darm und dem Nervensystem, kann ein Ungleichgewicht im Darm einen Einfluss auf unsere Emotionen haben und sich durch depressive oder ängstliche Symptome äußern.
Die folgenden acht Nährstoffmängel können einen Einfluss auf unsere Gefühle haben.
1. Mangel an gesunder Ernährung
Ernährst du dich einfach nicht gesund? Isst du sehr viel Zucker? Fast Food? Verarbeitete Lebensmittel?Trinkst du viele zuckerhaltige Getränke? Wenn die Antwort auf diese Fragen Ja lautet, besteht die Möglichkeit, dass deine Ernährung deine Laune und Gesundheit beeinflusst. Heutzutage haben viele Menschen einen stressigen Alltag – gesunde Ernährung und Sport werden oft vergessen. Übergewicht, Herzerkrankungen, Diabetes und Depressionen sind nur ein paar der bedrohlichen Folgen einer ungesunden Ernährung.
2. Mangel an Omega-3 Fettsäuren
Ein Mangel an Omega-3 Fettsäuren sowie ein Ungleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, kann einen Einfluss auf die Laune haben. Omega-3 Fettsäuren werden für wichtige Funktionen des Gehirns und eine gute psychische Gesundheit benötigt. Ein Ungleichgewicht dieses Nährstoffes kann zu folgenden Erkrankungen beitragen: ADHS, Depression, Schizophrenie sowie Borderline. Omega-3 Fettsäuren helfen auch Personen, die unter Schmerzen und Entzündungen leiden. Nahrungsmittel, die viel Omega-3 Fettsäuren enthalten, sind: Leinsamen, Chiasamen, Hanfsamen, grünes Blattgemüse, Bohnen, Leinöl und Seegras.
Hier noch ein empfehlenswerter Beitrag zu diesem Thema: Entzündungshemmende Lebensmittel.
3. Vitamin D Mangel
Vitamin D unterstützt Knochen und Zähne und ist trägt zu der Absorption von Phosphor ins Blut bei, was die körperliche und mentale Gesundheit erhält. Symptome einer saisonal abhängigen Depression können im Winter durch den Mangel an Sonnenlicht entstehen. Eine Studie, welche 1.200 Personen zum Thema Vitamin D und Psyche untersucht hat, fand heraus, dass Personen, die unter Depressionen und Panikstörungen litten, einen Vitamin D Mangel aufwiesen. Sonnenlicht ist die beste Quelle für Vitamin D. Ein kleiner Spaziergang im Freien ist sehr wirkungsvoll. Ansonsten enthalten Spirulina, Bienenpollen, Pilze und angereicherte Nussmilch Vitamin D.
4. Mangel am Vitamin B-Komplex
B- Vitamine wandeln Nahrung in Energie um. Sie wirken zusammen, um Energie herzustellen und Zellen zu reparieren und können Stresssymptome mildern. Jedes der neun B-Vitamine hat eine eigene Wirkung, von der Förderung der Haut- und Haargesundheit über die Vorbeugung von Gedächtnisverlust bis hin zur Vorbeugung von Migräne. Neue Forschungsergebnisse der Neuropsychiatrie zeigen einen Zusammenhang zwischen B-Vitaminen und Gemütsstörungen, wie einer Depression. Folgende Lebensmittel enthalten viele B-Vitamine: Samen, Nüsse, grünes Blattgemüse, rote Rüben und anderes Wurzelgemüse.
5. Zink-, Folsäure-, Chrom-, und Eisenmangel
Mineralien haben ihren Ursprung im Boden, doch anders als Vitamine, können sie nicht durch Menschen oder Tiere hergestellt werden. Die Mineralien in der Erde werden durch Pflanzen absorbiert und gelangen auf diesem Weg zu Tieren und Menschen – indem diese Pflanzen gegessen werden. Mineralien wie Zink, Folsäure, Lithium, Eisen und Chrom können bei Depressionen, Schizophrenie, Angststörungen, Essstörungen und Alkoholproblemen helfen. Man braucht hierbei nur kleine Mengen. Nahrungsmittel, die dazu empfohlen werden, sind: Vollkornbrot, frische Früchte und Gemüse.
6. Iodmangel
Für eine gute Funktion der Schilddrüse ist Iod unerlässlich. Die Schilddrüse ist Teil des endokrinen Systems (des Hormonsystems) und beeinflusst jede Funktion im Körper, wie die Temperaturregelung, das Immunsystem und diverse Hirnfunktionen (Konzentration, Gedächtnis). Wenn die Schilddrüse nicht optimal funktioniert, können zahlreiche gesundheitlichen Probleme folgen, wie Depressionen, kognitive Schwierigkeiten, Erschöpfungszustände und einige Krebsarten. Iodhaltig ist Salz, getrocknetes Seegras, Kartoffeln, Cranberrys und Seetang.
7. Magnesiummangel
Magnesium wird manchmal als Anti-Stress Elixier bezeichnet, als „das beste Mineral zum Entspannen.“ Die meisten Menschen haben einen Magensiummangel durch ungesunde Ernährung, Alkohol, zu viel Salz im Essen, Kaffee, Zucker und Phosphorsäure (in Sodagetränken), da all das dem Körper Magnesium entzieht. Bei einem Mangel scheint sich die Ängstlichkeit zu erhöhen, genauso wie Reizbarkeit, Depression, Rastlosigkeit und Kopfschmerzen. Nahrungsmittel, die Magnesium enthalten, sind: Seegras, dunkles grünes Blattgemüse und Bohnen.
8. Mangel an Aminosäuren
Genauso wie Mineralien, können Aminosäuren nicht natürlich im menschlichen Körper hergestellt werden. Es gibt 12 Aminosäuren, die wir benötigen. Aminosäuren sind zum Aufbau von Proteinen notwendig und helfen dem Gehirn dabei, störungsfrei zu funktionieren. Ein Mangel an Aminosäuren kann dazu führen, dass man sich benebelt, träge, unkonzentriert und depressiv fühlt. Empfehlung: Bohnen, Samen, Nüsse und Bienenpollen.
Wenn einige dieser Punkte auf dich zutreffen, wäre es ratsam, deine Ernährungsgewohnheiten und deinen Lebensstil zu überprüfen.
Natürlich beeinflussen viele äußere Faktoren unsere psychische Gesundheit, doch was wir täglich zu uns nehmen, kann uns von innen heraus verändern.
Das Hinzufügen von grünem Blattgemüse, Nüssen und frischen Früchten hilft dabei, den Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen.
Die Vorteile einer gesunden Ernährung zeigen sich auf vielen Ebenen: Man schläft besser und tiefer, denkt klarer, hat weniger Schmerzen und mehr Energie.
Anmerkung von Moni:
Bei diesem Thema ist es wichtig, mit einem Arzt oder Ernährungswissenschaftler zusammenzuarbeiten und nicht einfach in der nächsten Drogerie Vitamintabletten zu kaufen – man kann von allen Vitaminen auch zu viel zu sich nehmen, was ebenso negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Ich halte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ohne einen nachgewiesenen Mangel nicht für sinnvoll.
Mit einer Überweisung vom Arzt kann man hier jederzeit Blut abnehmen lassen: Labors.at oder Labor Dr. Dostal.
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