Jeder, der schon einmal Zahnschmerzen hatte, weiß, wie quälend diese sein können. Im Alltag vernachlässigen wir unsere Mundhygiene viel zu häufig, bis es dann zu spät ist und man auf dem schnellsten Weg zum Zahnarzt eilt, da man vor Schmerzen an nichts anderes mehr denken kann.
Dabei gibt es einiges, was man vorbeugend tun kann, um die Zahngesundheit lange aufrechtzuerhalten. Diese präventiven (also vorbeugenden) Maßnahmen sind an manchen Orten der Welt noch viel wichtiger, als bei uns in Europa.
Auf der afrikanischen Insel Zanzibar gibt es beispielsweise nur vier Zahnärzte – und 1.5 Millionen Bewohner. Die Mehrheit der afrikanischen Bevölkerung wendet sich bei Problemen und Schmerzen an Schamanen. Einer Befragung zufolge haben 80% von ihnen noch nie einen Zahnarzt aufgesucht.
In Österreich hingegen wird eine zahnärztliche Kontrolle einmal im Jahr empfohlen.
Der Unterschied könnte also nicht größer sein.
Und da es selbst bei uns in Österreich Probleme gibt, fällt es nicht schwer zu verstehen, wie gravierend diese Probleme in Afrika ausfallen – und dass Todesfälle aufgrund von Zahnproblemen keine Seltenheit sind.
Haben Sie schon einmal so richtig unter Zahnschmerzen gelitten?
Dann wissen Sie, wie sehr Ihre Lebensqualität darunter leidet. Kranke Zähne verursachen nicht nur Schmerzen, allzu oft haben sie auch nachteilige Auswirkungen auf unseren gesamten Körper. Veränderte Ernährungsgewohnheiten sowie eine unzureichende Zahn- und Mundhygiene sind die häufigsten Ursachen für das Auftreten von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen.
Gesunde und schöne Zähne sind keine Selbstverständlichkeit.
Unverzichtbare Basis für den Erhalt gesunder Zähne und Zahnfleisch ist die gründliche Zahn- und Mundreinigung mit Zahnbürste, Zahnpaste und Mundwasser. Der derzeit häufigste Grund für den Zahnverlust im Erwachsenenalter ist Parodontitis (Zahnfleischentzündung). 20 Prozent der 35- bis 44-Jährigen und 40 Prozent der 65- bis 74-Jährigen leiden laut ÖBIG-Daten an behandlungsbedürftigen Zahnfleischerkrankungen, die teilweise auf falsche Zahn- und Mundhygiene zurückzuführen sind.“
(Zitat Bundesministerium für Gesundheit)
Ohne zahnärztliche Eingriffe können sich bakterielle Infektionen bilden, die zu verschiedenen Erkrankungen wie der Ludwig-Angina führen. Und ist dann kein Arzt beziehungsweise keine Antibiotika zur Stelle, können sich lebensbedrohliche Komplikationen bilden.
Das alles und noch viel mehr spielt sich am anderen Ende der Welt ab und ist vielen nicht einmal bewusst.
Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich auf einer Reise durch Südafrika darauf hingewiesen wurde, den vorbeilaufenden Kindern keine Süßigkeiten anzubieten (stattdessen haben wir Äpfel und Orangen verteilt). Diese Reise ist nun ein paar Jahre her und erst jetzt ist mir klar geworden, weshalb so eindringlich gewarnt wurde.
Viele dieser Kinder besitzen nicht einmal eine Zahnbürste.
Ich möchte euch heute eine Nichtregierungsorganisation (NGO) vorstellen, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt.
In der Kategorie „Ein Herz für die Welt“ werde ich in Zukunft einmal monatlich Projekte und Institutionen vorstellen, die für eine bessere Gesundheit, mehr Nachhaltigkeit, die Rettung der Umwelt oder des Tierreiches kämpfen.
Ich werde auch über bereits vorgestellte Projekte berichten, Interviews führen und Blicke hinter die Kulissen werfen, soweit dies möglich sein wird.
Dentist The World – Ein Kurzportrait
Pull out a man’s tooth and relieve him of his pain for a while; teach a man to brush his teeth and you relieve him for a lifetime.
Bild von http://www.dentisttheworld.com/
Gegründet wurde die Organisation von den beiden Zahnärzten Danijel Domic und Bruno Valic, Sitz der Organisation ist in Wien. Neben der zahnärztlichen Behandlung kümmert sich das Team um die Aufklärung der ansässigen Zahnärzte und ebenso um die Aufklärung der Bevölkerung (vor allem in Schulen) zum Thema Prävention und Zahngesundheit.
Ziel ist es, ein Netzwerk aus Zahnärzten und Helfern zu bilden, die sich ehrenamtlich an verschiedenen Orten der Welt engagieren wollen. Die Vorbeugung von Zahnerkrankungen soll die Lebensqualität der Bevölkerung verbessern. Es geht auch darum, Personen eine Behandlung zu ermöglichen, die sie sich ansonsten nicht leisten könnten.
Die Organisation kann auf unterschiedliche Weise unterstützt werden. Einerseits durch finanzielle Spenden (hierbei geht es auch um so simple Dinge, wie die Möglichkeit der Bereitstellung von Zahnbürsten vor Ort).
Andererseits ist es auch möglich, bei den Projekten vor Ort mitzuhelfen. Aktuell findet ein Projekt auf Zanzibar statt (von 21.März bis 01. April 2017), doch es sind auch weitere Projekte für die Zukunft geplant.
Homepage: Dentist the World.
Allen, die nicht nur helfen, sondern ihre eigene Zahngesundheit verbessern wollen, kann ich dieses PDF des Bundesministeriums für Gesundheit empfehlen: Tipps für die richtige Zahnpflege und Vorsorge.
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