Ich beschäftige mich im Moment viel mit Veränderungen.
Da ich weiß, dass dieses Thema im Laufe des Lebens jeden Menschen einmal betrifft, möchte ich euch heute ein paar Impulse mitgeben, wie ich mit Veränderungen beziehungsweise dem Wunsch, Dinge in meinem Leben zu ändern, umgehe.
Manche dieser Veränderungen treffen uns von heute auf morgen: Der Verlust eines Arbeitsplatzes, eine plötzliche Trennung, ein Todesfall oder ein Unfall mit Folgen für die Zukunft.
Doch es gibt auch diesen Zustand zwischen dem Leben, das wir führen und dem Leben, das wir gerne führen würden.
Viele Menschen befinden sich in einer Phase der Unzufriedenheit, in der sie spüren, dass sich etwas ändern muss oder in der ihnen langweilig ist, sie eine Leere und Sinnlosigkeit fühlen und nicht genau wissen, was sie eigentlich wollen.
Was mich jedoch besonders fasziniert ist, mit welchen Methoden, man daran arbeiten kann und wie es möglich ist, zu entdecken, was man sich wünscht und wie man leben möchte.
Ich merke das oft an meinem Bauchgefühl. Wenn mir Menschen begegnen und mir schlagartig bewusst wird: Das vermisse ich in meinem Leben. Das fühlt sich stimmig an. Diesen Lebensweg wünsche ich mir auch.
Man sagt, unser Leben ist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen wir die meiste Zeit verbringen.
Ich liebe nichts mehr als Kontakt zu Menschen herzustellen, die ein Leben verkörpern, nach dem ich mich sehne und herauszufinden: Wie sind diese Personen? Was strahlen sie aus, wenn man ihnen gegenübersteht? Wie sind sie da hingekommen, wo sie heute sind? Denn jeder von uns fängt klein an. Und ist deren Lebensstil wirklich etwas für mich?
Ich lerne bei solchen Begegnungen immer sehr viel.
Eine Frage, die mir persönlich sehr weitergeholfen hat, lautet: Was müsste ich aufgeben, um das Leben zu leben, welches ich mir sehnlichst wünsche?
In dieser Frage steckt sehr viel Kraft und mit ein paar einfachen Schritten können wir auf versteckte Blockaden stoßen, die offensichtlich scheinen, die wir aber trotzdem bisher nicht wahrgenommen haben.
Am effektivsten finde ich es, diese Übungen schriftlich zu machen und sich genügend Zeit dafür zu nehmen. Für mich hat es einen großen Unterschied gemacht, ob ich nur darüber nachgedacht oder die Fragen schriftlich beantwortet habe.
Mach die Augen zu und stell dir vor: Wie würdest du gerne leben?
Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?
Wie würde dein perfekter Alltag aussehen, wenn Geld, Zeit und andere Hürden keine Rolle spielen würden?
Welchen Beruf würdest du ausüben?
Wo würdest du wohnen?
Welche Personen wären an deiner Seite?
Was möchtest du in deinem Leben noch erleben?
Es ist sehr kraftvoll, sich dessen bewusst zu werden, was du willst.
Einen Traum im Herzen zu haben.
Da ich mich selbst auf dieser Sinnsuche befunden habe (und schon einen großen Schritt weitergekommen bin), kann ich dir hier zwei zusätzliche Tipps zur Inspiration und Unterstützung geben.
Erstens den Podcasts von Laura Seiler (kostenfrei). Ich erlebe beim Anhören viele Aha-Momente und beginne gerade mit der Rise Up and Shine University über die ich in Zukunft noch berichten werde.
Mir wurde immer bewusster, was ich mir wünsche.
Was zu einem solchen Leben noch fehlt, was meine Hindernisse sind und was ich nicht möchte.
Oftmals ist es leicht, einen Wunsch loszulassen, wenn man merkt, dass er doch nicht so gut zu einem passt.
Mein zweiter Tipp ist das Buch „So gelingen Veränderungen“ von Daniel L. Dietrich.
Nachdem man sich darüber bewusst geworden ist, was man sich insgeheim wünscht, geht es darum, aufzuschreiben, welche Hindernisse es gibt.
Was steht zwischen dem Leben, das ich führen will und jenem, das ich zurzeit führe?
Müsste ich meinen Job kündigen?
In ein anderes Land ziehen?
Meine Beziehung beenden?
Etwas tun, wovor ich Angst habe?
Und: Was würde ich verlieren?
Was müsste ich aufgeben, um dahin zu gelangen, wo ich mich hinsehne?
Sicherheit? Komfort?
Wenn du alles aufgeschrieben hast, was du aufgeben müsstest, kannst du dich fragen: Will ich diese Dinge wirklich aufgeben? Ist es mir das wert?
Oder ist der Wiederstand zu groß?
An diesem Punkt ist es möglich, herauszuarbeiten, welcher Weg der beste wäre: Die Träume und Ziele zu ändern oder einen Plan aufzustellen, um all die Hindernisse zu umgehen?
Was hat letzten Endes mehr Gewicht: Die Sehnsucht oder die Angst?
Hier gibt es kein Richtig oder Falsch.
Manche unserer Träume tragen wir lange mit uns herum, bevor wir merken, dass dieses erträumte Leben gar nicht zu uns passen würde.
Dass wir gar nicht aufgeben möchten, was wir haben.
Dass wir vergessen haben, Dinge wertzuschätzen, die uns schlussendlich doch so wichtig sind, dass wir sie nicht loslassen möchten.
Oder uns wird klar, dass die Sehnsucht größer ist, als wir angenommen haben und dass wir kleine, aber konkrete Schritte setzen können, um zu unserem erträumten Leben zu gelangen.
Meine Träume haben mit Reisen, fernen Orten und Hilfseinsätzen zu tun. Das hatten sie schon immer.
Ich reise von klein auf und je mehr ferne Orte ich gesehen habe, desto mehr hatte ich das Gefühl, atmen zu können.
Aufzuatmen. Anzukommen.
Ich saß schon während meiner Studienzeit gerne in Workshops, die von Ärzte ohne Grenzen gehalten wurden oder bei Vorträgen von Jane Goodall.
Als sensibler Mensch sind jedoch nicht alle Einsätze passend für mich.
Ich habe also herausgefunden, dass es sich lohnt, nach dem richtigen Projekt zu suchen, dass ich mich hier von meinem Bauchgefühl leiten lassen kann und es sich lohnt, zu warten.
Mein zweiter Lebenstraum, Psychotherapeutin zu werden, wurde durch äußere Einflüsse abrupt beendet. Darüber wird es bald einen eigenen Beitrag geben – ich habe viele Geschichten von Menschen gesammelt, die die Ausbildung zum Klinischen- und Gesundheitspsychologen machen wollten, denen dieser Wunsch jedoch durch eine geänderte Gesetzeslage in Österreich verwehrt wurde.
Mir war anfangs nicht klar, dass es viele alternative Wege gibt, Menschen zu helfen: Mit meinem Blog, mit der inspirierenden Arbeit als Coach oder Lebensberater oder durch einen anderen Berufsweg.
Im Bereich der Kommunikation und der ganzheitlichen Ausbildung zum Master of Public Health, fühle ich mich auch gut aufgehoben. Gerade diese Ausbildung bestätigt meine Annahme, dass die menschliche Gesundheit auf verschiedenen Säulen steht und man an so vielen unterschiedlichen Punkten ansetzen kann, um sich besser zu fühlen: Ernährung, Bewegung, Psychologie/Psychotherapie/Mindset, Umwelt/Umgebung, soziale Beziehungen, Lebenssinn und vielem mehr.
In einer Podcastfolge von Laura erzählte sie, dass ein Mensch aufblüht, wenn zwei Faktoren zusammenkommen: Der richtige Zeitpunkt und die richtige Umgebung. Dazu gibt es ein sehr schönes Zitat:
Wenn eine Blume nicht blüht, beheben wir das Problem, indem wir sie umpflanzen und die Umgebung ändern, in der sie wächst, und nicht, indem wir die Blume austauschen oder verändern.
Ich möchte also an meinem Beispiel zeigen: Es gibt verschiedene Wege mit Sehnsüchten und Träumen umzugehen.
Bei manchen Träumen lohnt es sich, sie mutig auszuprobieren.
Bei anderen findet man Alternativen, die viel besser zu einem passen, als der ursprüngliche Plan A.
Um das herauszufinden, kann man sich Unterstützung und Inspiration holen.
Doch jeder von uns sollte sich mit diesem Thema beschäftigen, denn niemand fühlt sich trauriger, als ein Mensch ohne Ziele oder mit ungelebten Träumen.
Meiner Meinung nach ist das ein Ansatz der auch bei depressiven Zuständen und Ängsten in Betracht gezogen werden sollte.
Ich freue mich über eure Erfahrungen und Kommentare!
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