Mit diesem Beitrag möchte ich euch einerseits einige interessante und hilfreiche Blogs vorstellen, andererseits erzählen hier 11 deutschsprachige Blogger über ihre persönlichen Ratschläge, aus denen man sich individuell Passendes aussuchen und selbst ausprobieren kann.
Es handelt sich um den zweiten Teil dieses Beitrags: Blogger verraten: Das tue ich für meine psychische Ausgeglichenheit
Ausgeglichenheit ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Grundsteine eines guten oder wie ich es nenne, „vernünftigen“ Lebens. Um sie in meinem Leben dauerhaft zu stärken tue ich vor allem zwei Dinge:
1. Meditation
Ich meditiere seit einiger Zeit täglich. Auch wenn es an manchen Tagen nur fünf Minuten sind, wirkt sich das deutlich auf meine innere und äußere Ruhe aus. Was genau Meditation in dieser Richtung alles bewirken kann habe ich hier bereits zusammengefasst:
33 Wege, wie du durch Meditation Entspannung und Ausgeglichenheit findest
2. Sport
Regelmäßig Sport zu treiben ist nicht nur gut für die körperliche Fitness, sondern auch für die geistige. Geist und Körper hängen unmittelbar voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb versuche ich mindestens 2 mal pro Woche ein ausgiebiges Workout zu machen. Das entspannt mich, lässt mich negative Energien abbauen und hilft mir oft einen klaren Kopf zu bekommen.
Da unser Körper und unser Geist die beiden großen Werkzeuge sind, die wir für unser Leben hier auf der Erde bekommen haben, sind das auch die wichtigsten Ansatzpunkte für ein dauerhaft ausgeglicheneres und besseres Leben. Alle „äußeren“ Maßnahmen für mehr Ausgeglichenheit, wie z.B. Entspannungsmusik oder ähnliches wirken meist nur temporär.
Für meinen Alltag habe ich noch zwei weitere Methoden für mehr Ausgeglichenheit entdeckt:
3. Atmen
Das tut zwar sowieso jeder, aber nicht bewusst. Ich habe festgestellt, dass es gerade in Situationen, in denen man psychisch und/oder körperlich angespannt ist, Wunder bewirken kann. Man muss nur daran denken und ganz bewusst tief und ruhig atmen (so wie beim Meditieren). Das ist also eher meine Notfall-Methode.
4. Reflektieren
Am Ende des Tages zu reflektieren, wo und warum man unausgeglichen oder aufgebracht war und wie man sich verhalten hat, kann auch eine Menge bringen. Man lernt mehr über sich selbst und seine Trigger, also die Dinge, die einen aus der Ausgeglichenheit rausholen. Das Erlebte dann im Kopf nochmal durchzuspielen und dabei ausgeglichen zu reagieren ist dann eine Art Vorbereitung fürs nächste Mal.
Über den Autor:
Norman hilft Menschen dabei, ein erfülltes Leben zu führen, das sich gut anfühlt und in dem es nichts zu bereuen gibt. Auf seinem Blog vernuenftig-leben.de erklärt er dir Schritt für Schritt was du dazu brauchst. Außerdem kannst du dir dort sein kostenloses eBook „Weisheiten des Flusses“ herunterladen, in dem er seine wichtigsten Erkenntnisse anschaulich zusammengefasst hat.
Ich mache viel Sport und Meditiere. Der Körper ist der direkteste Weg in die Entspannung. Egal wie stressig mein Tag war, wenn ich Joggen gehe oder zum Boxen, bin ich danach wie ausgetauscht.
Auch im Alltag kann ich das nur jedem empfehlen. 20 Minuten reichen schon locker. Und wer die nicht hat: Einfach mit 5 Minuten anfangen und ein paar Dehnübungen machen.
Ich kenne keinen Menschen auf dieser Welt, dem das nicht gut tut. Also: RAUS aus dem Kopf, REIN in den Körper. Das ist mein Geheimrezept. Und es funktioniert dazu auch noch blitzschnell 🙂
Über den Autor:
Moritz Bauer ist der Gründer der größten Seite zum Thema Selbstbewusstsein im deutschsprachigen Raum. Angefangen als Hobby, hilft er heute monatlich hundertausenden von Leuten, ein innerlich freies und selbstbewusstes Leben zu leben.
Für mich als feinfühlige und sensible Dramaqueen mit einer kreativen Begabung in „Angstinszenierungen“ hat die psychische Ausgeglichenheit einen hohen Stellenwert.
Das Wichtigste für mich ist dafür die Achtsamkeit. Sie bringt mich zurück in die Beobachterrolle und hilft mir dabei, meine Gedanken und Gefühle ohne Bewertung und Identifikation wahrnehmen zu können. Die schädlichen Gedanken ersetze ich konsequent durch wahre Gedanken. Ob ein Gedanke wahr oder falsch (fremd konditioniert) ist, merke ich daran, ob er schmerzt. Wenn er schmerzt, ist er zu 99% falsch. Die Gefühle versuche ich wenn immer möglich, bejahend zu fühlen. So kann die Energie fliessen und das Gefühl kann sich wandeln.
Nebst der Achtsamkeit hat die Natur für mich einen sehr hohen Stellenwert und gehört für mich zur Essenz des Lebens. Aufgrund meines Jobs als Tiersitterin und dank meines eigenen Hundes habe ich das Privileg, mich mindestens 2 Stunden pro Tag im Wald aufzuhalten. Ich liebe jedes Wetter und geniesse die Stille, die Energie und die verschiedenen Jahreszeiten.
Um in meiner Mitte bleiben zu können, brauche ich zudem 9 Stunden Schlaf, frische und genüssliche Mahlzeiten, liebe Menschen und Tiere um mich, meine Arbeit im Garten, Yoga, Meditation, meine monatliche Massage, Verzicht auf Nachrichten, ab und zu mal einen guten Film mit einem Glas Rotwein und ganz wichtig viele gute Bücher 🙂 .
In ganz schlechten Phasen, wenn ich bemerke, dass ich mit all dem nicht weiterkomme, (z.B. bei der Reduktion meiner Antidepressiva) gönne ich mir rechtzeitig Unterstützung in Form von Coaches, Energietherapeuten, Heilern oder von meinem lieben Verhaltenstherapeuten.
Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass nur ich für mich verantwortlich bin und ich das Steuerrad meines Schiffes in der Hand habe. Jedoch muss ich nicht immer alles selber schaffen, ich darf Hilfe annehmen.
Wichtig ist, sich jederzeit mit allen Sonnen- und Schattenseiten akzeptieren und lieben zu können und das Leben zu bejahen.
Über die Autorin:
Ich bin Sarah, die Gründerin von beherzt.com. Ich liebe das Leben trotz Angststörung und versuche dies auf meinem Blog zu vermitteln.
Hier findest Du viel Positives, Persönliches und Nützliches rund um das Thema Psyche, Mut und Selbstfindung.
In den wichtigen Dingen des Lebens glaube ich an Diversität: Bei dem, was ich esse, bei denen, mit denen ich mich umgebe, bei dem was ich lese, was ich schaue oder höre und so weiter. Ein System, in dem Diversität herrscht, ist stabiler und ausgeglichener, als ein „monokulturelles“ System.
Auch wenn es um psychische Ausgeglichenheit geht, spielen diverse Faktoren eine Rolle: körperliche Faktoren, Umweltfaktoren, das eigene psychische Verhalten zu sich selbst. Streng genommen muss es auch mal Stress und Ärger geben, damit man wirklich ausgeglichen ist. Wer nur entspannt ist, erlebt nur einen Ausschnitt des Spektrums seiner möglichen psychischen Zustände. Was also kann ich konkret tun?
Das Leben in all seinen Facetten annehmen
Stress, Trauer, Freude, Spaß, Frust, Zufriedenheit, Liebe, Trennung, Erfolg, Scheitern – all das versuche ich für mich anzunehmen, wenn es kommt. Es ist nicht immer leicht, sich nicht zu wehren, sich nicht selbst runterzumachen und die Freiheit der anderen zuzulassen. Zu gern möchten wir alles und jeden beeinflussen, kontrollieren und oft sind wir zu hart zu uns selbst, verlangen zu viel oder bestrafen uns gar. Ich versuche mir das erst einmal bewusst zu machen und dadurch die Möglichkeit zu schaffen, nachgiebiger auf Negatives zu reagieren und Positives bewusst wahrzunehmen.
Natur erleben
Wichtig ist mir, dass ich die Natur erleben kann. Hier werde ich förmlich geheilt: Die Augen können mal wieder weiter als bis zu einem Bildschirm kucken, die Ohren können vom gewohnten Lärmpegel runterkommen, meine Nase kann die reine Luft nach verloren geglaubten Düften abtasten, die Füße fühlen sich wohl im weichen Lauf, dem Asphalt entkommen. Und all das zusammen stellt einen ungemein friedlichen Zustand in mir her, den ich auf keine andere Art gewinnen kann.
Sport
Ich liebe das Adrenalin, die Anstrengung, den Schweiß und die verdiente Erschöpfung. Nichts ist besser gegen Stress oder Unlust als ein körperliches Abreagieren. Nach dem Sport fühle ich, wie Geist und Körper eine summende Einheit bilden, wie sie sich aneinander freuen und aneinander festhalten.
Ernährung und Schlaf
Ich bin sehr aufmerksam, dass ich ordentliche Quantitäten und Qualitäten der lebenserhaltenden Notwendigkeiten bekomme. Das ist unbestritten wichtig für eine ausgeglichene Psyche. Aber es fällt mir schwer, hier immer vernünftig zu sein: Zu gern gehe ich spät ins Bett, zu gern genieße ich die Dinge, die mir auf lange Sicht nicht gut tun.
Lesen und Schreiben
Lesen ist die kreativste Art des Konsums. Es macht mich glücklich, mich in den Weiten der Fiktionen zu verlieren und dort einen parallelen Kosmos zu finden, in dem ich zeitweise abtauchen kann. Außerdem regt es mich selbst zum Schreiben an. Schreiben ist meine Art produktiv zu sein. Und ohne diese Produktivität fehlt mir ein ganz entscheidendes Ventil für überschüssige Energien und Gedanken.
Über den Autor:
Hallo, ich bin Gilbert, Philosoph und Personalmanager und ich versuche auf Geist und Gegenwart mit Ansätzen der Philosophie und Psychologie und ohne typische Selbsthilfe-Mantras ganz praktische Interpretations- und Lebenshilfen zu bieten.
Lange Jahre habe ich selbst gedacht, dass auf die eigenen Bedürfnisse hören nur ein Synonym für Egoismus ist und meine eigenen Bedürfnisse GANZ weit hinten angestellt.
Meine beste Empfehlung für psychische Ausgeglichen- und Zufriedenheit ist aber genau das: Mach Dich selbst zum Mittelpunkt Deiner eigenen Welt.
Besonders Yoga und Achtsamkeit helfen mir dabei, besser in Kontakt mit mir zu kommen und meine richtige Umlaufbahn zu finden.
Immer mal wieder, aber gerade wenn ich merke, dass ich nicht “rund laufe”, halte ich inne und spüre in mich hinein. Ich lenke meine Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt und prüfe nach, welche Punkte mich aus der Ruhe bringen.
Und dann mache ich genau das, was sich gut für mich anfühlt und meine innere Balance wieder herstellt, auch wenn ich damit andere Menschen vor den Kopf stoße.
Bin ich gerade nicht ausgeglichen, reicht mir oft schon ein bisschen Zeit für mich selbst oder ein ausgiebiger Spaziergang mit meinem Hund.
Große Teile dieses “unrunden” Gefühls verarbeite ich auch in Artikeln für meinen Blog. Die Probleme auszusprechen und hilfreiche Strategien aufzuzeigen hilft mir und meinen LeserInnen.
Für den absoluten Notfall habe ich eine kleine Box gepackt. In ihr befinden sich ein Achtsamkeits-Malbuch für Erwachsene, mein Journal und meine Lieblingshörbücher – wenn gar nichts anderes mehr hilft, hilft garantiert die Box!
Über die Autorin:
Ich bin Andrea und schreibe auf meinem Blog So little time darüber, wie Du das beste aus Deiner Zeit herausholen und das Leben leben kannst, das zu Dir passt. Mit meinem Projekt Karten gegen Depressionen setze ich mich für eine höhere Akzeptanz von Menschen mit psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft ein.
Für mich passiert psychische Ausgeglichenheit auf mehreren Ebenen: Auf der Beziehungsebene, auf der geistigen und auf der körperlichen Ebene.
Am wichtigsten ist mir die Beziehungsebene, denn am meisten helfen mir Gespräche mit anderen. In der Gruppentherapie habe ich erfahren, dass mich das wirklich weiterbringt. Und dabei meine ich nicht die Gespräche mit Therapeuten, sondern mit den anderen Teilnehmern – auf Augenhöhe.
Daher schätze ich besonders die Gespräche mit guten Freunden oder mit meinem Freund, der in seiner persönlichen Entwicklung so weit ist, gut zuhören und auch mal coachen kann.
Danach kommt für mich die geistige Ebene. Ich habe für mich festgestellt, dass der meiste Stress oder die Unausgeglichenheit daher kommt, dass ich negative Gedanken, Glaubenssätze oder Überzeugungen habe. Diese sitzen meist sehr tief und der Zusammenhang zu den Problemen an der Oberfläche – wie das Gefühl nicht voranzukommen oder nicht genügend Zeit zu haben – sind meist nicht offensichtlich.
Daher nehme ich mir bewusst Zeit, diese Gedanken zu erkennen, zu hinterfragen und zu ändern.
Eine zweite Sache ist, dass ich so viel wie möglich versuche aufzuschreiben: Träume, Ziele, Ideen, positive und negative Gedanken, To Dos usw. Denn dadurch bekomme ich den Kopf frei und das trägt ganz viel zur psychischen Ausgeglichenheit bei.
Auf der körperlichen Ebene bin ich zugegebenermaßen noch nicht so fit. Ich weiß, dass Meditation und Yoga gut tut und möchte es auch gerne regelmäßig praktizieren, aber ich habe beides noch nicht in mein Leben integriert. Dafür gönne ich mir genug Schlaf um ausgeglichen und energiegeladen zu sein sowie regelmäßige Pausen um den Kopf frei zu bekommen. Gerne auch in der Natur bei einem kleinen Spaziergang.
Über die Autorin:
Steffi schreibt auf Lebe ohne Grenzen über persönliche Weiterentwicklung und Wege, deine Leidenschaften in dein Leben zu integrieren. Als Coach hilft sie dir, herauszufinden was deine Leidenschaften und Lebensträume sind.
Ich durfte im Verlauf der vergangenen Jahre als auch im Verlauf meiner Therapie so einiges über mich und meine psychische Ausgeglichenheit kennenlernen, so dass verschiedene Punkte hierbei eine Rolle spielen:
Selbsthilfegruppen
Anfangs war ich mehr als skeptisch solch einer Gruppe beizutreten – nun bin ich gleich Mitglied in zwei solcher Gruppen. Es ist so hilfreich, ein Gegenüber zu haben, welches mich in meinen Gefühlen nicht nur akzeptiert, sondern auch versteht. Ich fühle mich angenommen, respektiert – und in dem ich dies von anderen erfahre, hilft es mir, mich selbst so anzunehmen wie ich bin. Zudem durfte bzw. darf ich in meinen Gruppen die Erfahrung machen, dass auch ich über die Jahre hinweg Wissen und Strategien im Umgang mit meinen Ängsten und Depressionen erlernt habe, von denen andere Betroffene profitieren und Mut schöpfen.
Haustiere
Ich lebe mit 3 Frettchen zusammen. Sie sind meine Seelentröster – sie hören mir zu, ohne wenn und aber, ohne einen „schlauen“ Ratschlag, ohne einen blöden Kommentar. Uns verbindet eine Liebe, die mein Herz erfüllt. Sie motivieren mich, meinen Tag zu beginnen, sie fordern mich, sie lenken mich von meinem Gedankenchaos ab – und zugleich kann ich bei ihnen zur Ruhe kommen, wenn sie auf meinem Schoß schlafen und vor sich hin schnarchen. Ja, sie zaubern mir mindestens einmal am Tag ein Lächeln ins Gesicht und lassen mich zugleich spüren, dass auch ich von ihnen geliebt werde und für sie wertvoll bin.
Alleine sein
Ich brauche die Zeit, in der ich alleine für mich bin. In Ruhe stricken, basteln, schreiben oder aber einfach bewusst Musik hören und nichts tun. Hierbei komme ich zur Ruhe, fahre meinen Alltagsstress runter. Es tut mir nicht nur ungemein gut, sondern ich brauche es wie die Luft zum Atmen. Alleine sein. Keine Menschenseele um mich herum stehen zu haben. Niemandem zuhören zu müssen außer mir selbst, wenn ich mich frage, was ich zur Zeit so fühle und wie es mir dabei geht! Vor allem hilft es mir hierbei, Gefühle rauszulassen, die mir in Gegenwart anderer Menschen noch unangenehm sind – Trauer zum Beispiel.
Über die Autorin:
Nora Fieling, Jahrgang 1985, hat seit ihrer Kindheit mit depressiven Episoden und Angstzuständen zu tun. Später diagnostizierte man ihr Anteile einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Auf ihrem Blog nora-fieling.de schreibt sie über ihre Erfahrungen und ihren Umgang mit den Erkrankungen. Demnächst möchte sie eine Ausbildung zum Genesungsbegleiter machen – von psychisch Kranken für psychisch Kranke!
Anfang vergangenen Jahres gab es bei mir eine große Krise: Körper und Seele rebellierten und ich fiel in eine tiefe Depression. Das war für mich Anlass meinen bisherigen Werdegang zu überdenken: Ich wollte endlich mein eigenes Leben leben und nicht die Ziele anderer verfolgen.
Auf eine psychische Balance zu achten und mir regelmäßige Auszeiten zu nehmen, ist daher für mich als hochsensibler Mensch eine ganz wichtige Aufgabe.
Zunächst lasse ich alle Gefühle zu. Auch Angst und Traurigkeit sind Bestandteile des Seins. Sie dürfen sich zeigen und manifestieren sich dadurch nicht in meinem Inneren.
Weinen kann für mich zum Beispiel eine sehr reinigende und befreiende Wirkung haben. Danach kann ich innerlich zu meinem Schmerz sagen: Ich habe Dich gesehen, nun darfst Du weiterziehen.
Anschließend führe ich oft ein „Dankbarkeitsritual“ durch. Es gibt so viele Dinge, für die ich dankbar sein kann: Das wärmende Bett in der Nacht, eine liebevolle Familie, ein Dach über dem Kopf, schützende Kleidung, genug zu essen, mich unterstützende Menschen…ich kann gehen, sehen, riechen, hören, tasten…ich kann mein Leben gestalten. Auch für Krisen kann ich dankbar sein, denn sie geben mir die Möglichkeit daran zu wachsen.
Dankbarkeit verbindet mich mit der Fülle in meinem Leben.
Jeden Morgen „laufe“ ich zwanzig Minuten auf meinem Minitrampolin: Auch dabei gehe ich ganz bewusst in die Dankbarkeit und gewinne so viel Energie für den Tag.
Körperliche Bewegung ist auch für meine psychische Ausgeglichenheit wichtig: So gehe ich jeden Abend mit meinem Mann eine Waldrunde (ca. 5km).
Überhaupt bin ich sehr gerne in der Natur. Dort kann ich auftanken. Wenn mich der Laptop wieder einmal im Stich lässt oder ich nicht weiter weiß, gehe ich in unseren Wald. Wenn ich einen Baum umarme, kann ich meine Mitte wieder spüren. Dann bin ich ganz im Hier und Jetzt, ein Teil des Waldes. Alle Probleme erscheinen dann viel kleiner. Die Natur erdet mich, hier gibt es keine Beurteilungen und Bewertungen, ich kann sein so wie ich bin.
Meditation hilft mir ebenso wie tiefes, weiches Atmen.
Ich mag Kerzenlicht und räuchere gerne (z.B. Lavendelblüten oder Gewürznelken).
Musik und Klänge tragen ebenfalls zu meiner psychischen Ausgeglichenheit bei. Es gibt Lieder, die mir Mut machen und mich berühren – wie die von Sabine Bevendorff. Ihr Lied „Ja!“ begleitet mich auf meinem Herzensweg. Ja zu mir, ja zum Leben, ja zu meinem Weg.
Dann gibt es Lieder, zu denen ich einfach tanzen muss. Das erzeugt in mir Glücksgefühle.
Ich liebe auch archaische Klänge. Zuhause habe ich einen Klangraum mit Klangschalen, Gongs, Didgeridoo, Sansula und Monochord. Hier kann ich wunderschöne Klangreisen durchführen und spüren wie ich im Inneren still werde.
Das Schreiben ist auch ein wichtiger Ankerpunkt für mich. Seit meinem Ausstieg habe ich wieder mehr Zeit dafür. Das Schreiben hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und die Dinge auch aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich habe immer ein kleines Notizheft dabei, auch bei Wanderungen. Gerade da habe ich oft die besten Ideen. Oder wenn ich beim Arzt im Wartezimmer sitze, schreiben kann ich überall und es macht mich glücklich.
Über die Autorin:
Sabine berichtet auf dem Blog Tapetenwechsel-Leben über Menschen, die in der Lebensmitte und auch jenseits davon ihr Leben verändert haben und ihre Träume verwirklichen. Für ein erfülltes, authentisches und selbstbestimmtes Leben ist es nie zu spät. Mit ihrem Blog möchte Sabine Menschen berühren und ihnen Mut machen ihr Potenzial zu entfalten.
Psychische Ausgeglichenheit? Es klingt komisch, aber wenn ich über psychische Ausgeglichenheit rede, dann muss ich erst einmal über Extreme reden. Ich finde Ausgeglichenheit am ehesten dort, wo bei mir entweder viel los ist oder genau im Gegenteil dort, wo ich von allem Abstand nehmen und in Ruhe losgelöst sein kann.
Das erste sind die Zeiten, in denen ich vor lauter Ideen überlaufe und ich einen interessanten Gedanken nach dem anderen habe. Das passiert gar nicht so selten. Dann bin ich zwar unruhig, aber auf eine sehr heile und wohlige Weise.
Ich beschäftige mich gerne mit den Projekten, die ich mir selbst ausgedacht habe, sei es den eher kleinen wie einem neuen Blogartikel oder den großen (ein neues Buch zu schreiben oder eine Website für mein eigenes Business zu machen). Manchmal komme ich darüber in einen solchen Strudel von Gedanken, dass ich gar nicht mehr damit aufhören kann. In solchen Überlaufzeiten fühle ich mich voll in meinem Element. Da ist dann zwar viel Bewegung drin, trotzdem würde ich von psychischer Ausgeglichenheit sprechen: Ich komme mir ganz vor.
Das andere sind die Tage, an denen ich alle Projekte abschalten kann. Buchstäblich: Laptop aus, Handy ans Ladekabel, Telefon ignoriert. Das sind die Tage, an denen ich raus fahre und den ganzen Nachmittag durch Wälder und Wiesen gehe, hier und da anhalte, die Nase in ein Buch stecke, Becher Kaffee dazu, alles ist gut.
Vor allem aber sind das die Wochenenden, an denen meine Partnerin und ich uns sehen (wir pendeln) und Dinge tun, die mit unseren Berufen überhaupt nichts zu schaffen haben. Diese Ruhe, die wir dann haben, das ist auch Ausgeglichenheit, Ausgeglichenheit, die ich nur mit ihr, mit einem anderen Menschen erleben kann. Das Gegenbild zu dem produktiven Wirbel.
Über Tage und einzelne Situationen hinaus gesehen, da brauche ich beides: Die extreme innere Bewegung und die Ruhe. Beides zusammen bringt mich langfristig in Balance.
Über den Autor:
Peter Plöger betreibt den Blog Why we work. Dort schreibt er über Jobwechsel und glückliche Arbeit jenseits der ausgetretenen Karrierepfade. Im Juli erscheint sein neues Buch „Glücksstress – Von ganz allein zum guten Leben“ (Hanser).
Als Hochsensible ist es nicht immer einfach, bei sich selbst zu bleiben und damit in der Balance.
Menschen, die viel spüren, fühlen sich oft allein und unverstanden, denn sie nehmen Dinge wahr, die nicht für alle „real“ oder „da sind“. Zwischen dem, was jemand sagt und tatsächlich meint, liegen schon mal Welten! Sensitive spüren das. Ganz intuitiv wissen sie, was im Gegenüber vor sich geht.
So kommt es schon mal vor, dass ich die Gefühle, Ängste oder inneren Zustände von anderen absorbiere und dann als die meisten empfinde. Zum Glück kann ich meine Emotionen und meine Energie inzwischen von denen anderer Menschen unterscheiden. Damit verwickele und verliere ich mich nicht mehr in den Dramen und Geschichten derjenigen um mich herum; sondern bleibe bei mir und bin wirklich im Augenblick.
Dabei hilft mir meine tagtägliche „Reinigungspraxis“. Und nicht nur das, dieser Inside-Out-Prozess hat mich in mein Leben katapultiert. Die Bestandteile sind folgende:
Meditation:
Ich liebe die simplen und natürlichen Formen der Meditation: Spazieren gehen, Malen, Gärtnern, Rad fahren, Tanzen… Also alles, was mich abtauchen und bei mir sein lässt – so wie damals, als wir noch Kinder waren… 😉
Die Chakra-Meditation ist mir dennoch die liebste Form der Meditation, da ich so mit meinen vielen Anteile und Schichten in Kontakt komme. Jedes Chakra steht nämlich für einen bestimmten Aspekt unseres Bewusstseins und damit unseres Lebens. Was hier schwer oder eng geworden ist, verändern mein Atem und meine Intention wieder in Leichtigkeit. So kommt mein Inneres wieder in Fluss.
Lauschen der inneren Stimme:
Die meisten Menschen verwechseln die Reihenfolge, in der sie Herz und Verstand einsetzen und damit ihr Leben angehen: Sie denken zuerst und handeln danach, was der Kopf ihnen sagt. Erst dann fühlen sie hinein in das, was es mit ihnen macht. Die Menschen sollten zuerst spüren was ihre Herzen sagen, und dieses Gefühl dann mit Hilfe des Verstandes übersetzen. So lehren es Yoga, andere Weisheitsschriften und Schamanen. Albert Einstein hat es mit seinem wundervollen Zitat auf den Punkt gebracht:
„Die Intuition ist ein göttliches Geschenk. Der denkende Verstand ein treuer Diener. Es ist paradox, dass wir den Diener verehren und die göttliche Gabe entweihen.“
Yoga
Der Körper muss physisch ausgearbeitet werden, da er alles speichert, was wir denken, fühlen, sprechen etc. Wenn die innere Energie stagniert, geraten wir auch in Stagnation.
Yoga reinigt den Körper, denn durch Atem und Bewegung öffnen wir unsere Nadis: Die Energiekanäle, durch die unser Inneres (Bewusstsein) fließt. Sind sie verstopft, fühlen wir uns eingeengt, steif oder verkrampft. Letztlich nicht nur im Körper, sondern vor allem im Geist!
Kompass-Fragen
Ich glaube, jeder Mensch hat gewisse Werte oder Regeln, die als der eigene Leuchtturm dienen können. Wenn ich Entscheidungen treffen muss, helfen mir diese Fragen, die für mich richtige zu treffen:
* Was bräuchte ich denn, um mich gut (frei, lebendig, etc.) zu fühlen?
* Fühlt es sich für mich stimmig an?
* Ist es liebevoll (für mich und andere)?
* Was kann ich dabei lernen?
Über die Autorin:
Ich bin Anja, Freigeist, spirituelles Medium und Yogalehrerin. Ich blogge über Themen und Erkenntnisse, die ich auf dem Weg in meine eigene Freiheit gelernt habe. Ich ermutige Menschen dazu, ihre wahre Natur zu leben und das zu tun, warum sie wirklich hier sind. Ich arbeite mit Energiefeldern und der Seele meiner Kunden. Um dich in deine Kraft zu bringen, biete ich Chakra- bzw. Energy-Clearings, Akasha Readings und dazu begleitendes Coaching an. Falls du Fragen hast, melde dich gerne!
Meine zwei Zauberworte in diesem Zusammenhang sind Auszeiten und Kreativität!
Auszeiten helfen mir, aus dem Alltagstrubel, der Routinen, meinen manchmal etwas verdrehten Denkmustern etc. auszusteigen. Solche Auszeiten gönne ich mir je nach Bedarf. Manchmal ist es ein ganzer Vormittag, den ich statt zu arbeiten im Café verbringe – bei einem Date mit mir selbst. Meist sind es jedoch spontane Jetzt-sofort-Auszeiten, die ich mir nehme.
Gerade wenn ich merke, dass ich ins Rotieren gerate, Wichtiges nicht mehr von Unwichtigem unterscheiden kann, wieder zu kritisch mit mir selbst bin. Dann gönne ich mir 15-30 Minuten. Zeit, um bewusst durchzuatmen. Mit Papier und Stift bewaffnet ziehe ich mich in eine gemütliche und vor allem ruhige Ecke zurück und schreibe auf, was mir gerade durch den Kopf spukt. Danach bin ich gedanklich wieder sortiert, es geht mir deutlich besser. Wenn ich mir Zeit nehme, um in mich rein zu horchen, bin ich auch in der Lage, sinnvoll mit dem, was ist, umzugehen.
Kreativzeiten sind mir aber mindestens genauso wichtig wie Auszeiten. In den letzten Jahren habe ich gemerkt, wie gut es mir tut, mit Farbe zu arbeiten. Mir geht es dabei nicht darum, großartige Kunstwerke zu erschaffen, sondern vor allem darum, das, was in mir ist, nach außen zu tragen. Das Malen hilft mir, mit mir selbst in Kontakt zu kommen.
Seit einem Jahr setze ich mich recht intensiv mit dem Ansatz der kreativen Achtsamkeit auseinander. Hierbei handelt es sich um eine Methode, die Achtsamkeit, Reflektion und Kreativität zusammen bringt. Es ist eine Möglichkeit, die sehr ressourcenorientiert ist. Und das Tollste daran: Man muss kein großer Künstler sein, um damit zu arbeiten!
Kreativität bedeutet hierbei nicht mehr, aber auch nicht weniger, als Dinge mal anders zu machen als normal, offen zu sein für Neues. Weil mich dieser Ansatz so begeistert, befinde ich mich gerade in der Weiterbildung zum Creative Mindfulness-Coach. Denn ich bin mir sicher: Was mir selbst so gut tut, das könnte auch meinen Klienten gut tun!
Über die Autorin:
Nicole ist selbstständig als Autorin tätig, hat aber auch ihre Praxis VORWÄRTSLEBEN für Coaching und Psychotherapie. In ihrer Freizeit engagiert sie sich ehrenamtlich bei Radio sonnengrau, Deutschlands erster Radiosendung rund um psychische Erkrankungen, Seele und Mensch.
Liebe Moni,
es sind wieder viele inspirierende Antworten zu lesen.
Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.
Herzliche Grüße,
Sabine
Gerne Sabine, ich finde auch es ist eine schöne bunte Mischung geworden 🙂
Lg Moni