70 natürliche Methoden für ein besseres psychisches Wohlbefinden

und vor allem:

70 natürliche Selbsthilfemethoden, die in der schweren Zeit nach dem Absetzen von Psychopharmaka Erleichterung bringen können:

- erstellt mit der Unterstützung zweier (ehemaliger) Betroffener eines "Antidepressiva-Absetzsyndroms"

ListeSelbsthilfe

 

  • Gartenarbeit an der frischen Luft
  • Achtsamkeit: Zum Beispiel Sonne auf der Haut spüren, Vögel zwitschern hören (Warum Achtsamkeitsmeditation so gut tut)
  • Dankbarkeitstagebuch schreiben
  • Tee trinken (beruhigend wirken: Kamille, Lavendel, Baldrian, Melisse, Hopfen, Passionsblüte)
  • Ein warmes Bad nehmen
  • Sport, Bewegung: Untersuchungen bestätigen eine enorme positive Wirkung von regelmäßiger sportlicher Betätigung auf psychische Erkrankungen
  • Jeglichen Stress vermeiden:

“Man ist in der Zeit nach dem Absetzen besonders dünnhäutig und nicht belastbar!”

  • Blutwerte und Hormonhaushalt beim Arzt überprüfen lassen (und gegebenenfalls Nährstoffmängel behandeln)
  • Kuscheln (dabei wird das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet, welches Ängstlichkeit senken kann)
  • Spirituelle Einstellung zu (psychischen) Krankheiten entwickeln und nach der Bedeutung der Erkrankung forschen

“Wieso ist das gerade jetzt passiert? Was möchten mir die Symptome sagen? Bin ich auf dem falschen Weg und sollte Dinge im meinem Leben ändern?”

  • Naturspaziergänge: In Japan ist das sogenannte forest bathing bereits bekannt
  • Positive Gedanken (Mentaltraining)
  • Bauchatmung, täglich 5 Minuten
  • Meditieren
  • Yogaatmung erlernen
  • Beruhigende Musik hören
  • Mit Freunden treffen
  • Direkt nach dem Aufstehen ein Glas heißes Wasser mit Zitrone und Ingwer (optional auch Honig) trinken
  • Wellness oder Thermenbesuche
  • Gesund kochen (Fertigprodukte enthalten viele Zusatzstoffe, die in dieser sensiblen Zeit nicht vertragen werden – Glutamat beispielsweise)
  • Sich trauen, Freunde in die Probleme einzuweihen
  • Alte Fotos anschauen und sich an schöne Sachen erinnern
  • Sich auf positive Kleinigkeiten fokussieren
  • Kaffee weglassen (möglicher Ersatz: Grüner/Weißer Tee oder Matcha, besser wäre jedoch für einige Zeit gänzlich auf Koffein zu verzichten)
  • Mit Wärmeflasche ins Bett legen
  • Ernährung umstellen (einige Zeit lang glutenhaltige Produkte/Milchprodukte/Zucker weglassen und schauen, ob sich das Wohlbefinden verbessert)

“In der Zeit nach dem Absetzen von Psychopharmaka kann man für begrenzte Zeit Nahrungsmittelunverträglichkeiten entwickeln, die man zuvor nicht hatte”

  • Kinesiologisch auf Unverträglichkeiten testen lassen
  • Viel Wasser trinken:

“Nach dem Absetzen kann man ein verstärktes Durstgefühl spüren”

  • Aromaöle
  • Unterstützung bei einem Heilpraktiker oder ganzheitlich arbeitenden Arzt holen
  • Psychotherapie beginnen
  • Psychologische Selbsthilfegruppen besuchen
  • Histaminarme Ernährung ausprobieren (Histaminintoleranz nach dem Absetzen von Medikamenten kommt sehr häufig vor, eine äußerst wertvolle Ressource zu diesem Thema ist die englischsprachige Seite The Low Histamin Chef)
  • Autogenes Training
  • Progressive Muskelentspannung
  • Malen
  • Lesen
  • Viel schlafen, wenn der Körper es braucht (kann nach dem Absetzen verstärkt sein)
  • Sich schonen:

“Dem Körper Zeit zur Heilung geben, auch wenn man monatelang nur im Bett liegen kann”

  • Omega-3 Fischölkapseln ausprobieren
  • Magnesium (zum Beispiel in Vollkornprodukten und Nüssen enthalten)
  • Vitamin C (zum Beispiel in Paprika, Brokkoli und Zitrusfrüchten enthalten – Achtung! Manche Betroffenen berichten davon, dass Zitrusfrüchte Absetzsymptome verstärken können, vorsichtig austesten)
  • Vitamin D (wird durch Sonneneinstrahlung gebildet, ansonsten zum Beispiel in Eigelb oder Fisch enthalten)
  • Ingwer gegen Übelkeit
  • Zeit mit Tieren verbringen
  • Sich mit anderen Betroffenen vernetzen: Deutschsprachiges Forum Antidepressiva Forum Deutschland oder englischsprachiges Forum Surviving Antidepressants
  • Astrologie oder Tarotkarten befragen
  • zusätzliche Medikamente, Alkohol, Johanniskraut und verrauchte Räumlichkeiten vermeiden
  • Eine Person finden, die einen unterstützt und nicht verurteilt
  • Personen, die verurteilen und wenig Verständnis zeigen in dieser empfindlichen Zeit eher meiden
  • Barfuß durch eine Wiese gehen
  • Glaubenssätze überprüfen (gutes Selbsthilfebuch mit Übungen zu diesem Thema ist: “Feeling Good” von David Burns)
  • “Freunde finden, die schwierige Zeiten verstehen und dich nicht als Krankheit, sondern als Person wahrnehmen” (Kontakt zu alten Freunden wiederherstellen)

Für Angehörige/Freunde ist hier zum besseren Verständnis eine (englische) Beschreibung  von “unsichtbaren” oder chronischen Krankheiten: The Spoon Theory

  • Die Ungewissheit akzeptieren
  • Geduld haben und an ein Happy End glauben (tägliche Aufmunterung und Bestärkung gab es lange Zeit auf der englischsprachigen Facebookseite von Bloom in Wellness)
  • Ölziehen (oder Zahnöl verwenden)
  • Emotional Freedom Klopf Techniken (EFT): Beispiel englisches Video “EFT for Benzo Withdrawal“
  • Regelmäßig essen und Nüsse oder Traubenzucker bei sich haben (Psychopharmaka haben einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, dieser kann in der Zeit nach dem Absetzen stark schwanken)
  • Bei Depressionen/Angststörungen auch auf Zöliakie untersuchen lassen und Schilddrüsenwerte überprüfen
  • Pläne erstellen (auch nur für Hausarbeiten oder zum Spazieren), damit Tagesstrukturen erhalten bleiben: Feste Zeitpläne geben Stabilität
  • Physikalische Therapie und sanfte Massagen bei Schmerzen
  • Hörbücher
  • Ausmisten
  • Keine engen Sachen tragen, welche das Atmen behindern
  • Im Sommer eine Sonnenbrille bei sich haben (eventuelle Lichtüberempfindlichkeit)
  • QiGong ausprobieren
  • Lavendelkissen ins Bett legen
  • Ablenken (Filme schauen, in Ausstellungen gehen, stricken, usw.)
  • Akzeptanz üben und an seinen Gedanken arbeiten (ein großartiges Buch ist “How to be Sick” von Toni Bernhard, englisch)

ListeSelbsthilfe2

Fallen dir noch andere Dinge ein, die vergessen wurden?

Ich freue mich über Kommentare!


 

 

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Comments

  1. Aljoscha Laschgari says

    Zum Mentaltraining kann ich folgende Übung empfehlen:
    Eine Liste mit Dingen schreiben, die in den letzten Jahren GUT gelaufen sind.

    Das hat mir zum Beispiel geholfen, meinen mentalen Fokus auf die guten Dinge des Lebens zu trainieren und weg von den schlechten. Die eigene Denkweise ist lediglich eine Gewohnheit und diese Gewohnheit lässt sich ändern!

    • Freigeist says

      Lieber Aljoscha!
      Danke für den Input! :)
      Die Übung, die du vorschlägst, ist sehr hilfreich- quasi eine persönliche Ressourcensammlung, auf die man immer wieder zurückgreifen kann.
      Lg Moni

  2. Simone says

    Ich bin im 14. Monat nach dem Absetzen der Medis. Ich habe13 Jahre Venlafaxin genommen. Mir geht es immer noch sehr schlecht. Essen kann ich fast nichts. Symptome habe ich immer. Seit einigen Wochen lasse ich mich heilpraktisch behandeln.

    • Freigeist says

      Liebe Simone!
      Danke für deinen Kommentar – es ermöglicht anderen Betroffenen zu sehen, dass sie mit lange andauernden Absetzproblemen nicht alleine sind.
      Du hast die Venlafaxin wirklich sehr lange Zeit lang eingenommen, sie waren in deinen ganzen Stoffwechsel eingebunden – leider benötigt es oft viel Zeit, damit der Körper sein Gleichgewicht wieder findet.
      Hilft dir die heilpraktische Behandlung?
      Ich hoffe, du findest auf dieser Seite einige Tipps und Vernetzungsmöglichkeiten, um diese schwierige Zeit gut zu überstehen! Ich kann dir den Artikel über das “Protrahierte Entzugssyndrom” oder die “Ressourcenseiten” auf meinem Blog empfehlen.
      Lg Moni

  3. Elisa says

    Herzlichen Dank für die vielen Tipps, liebe Moni (und Helfer)!

    Auch wenn schon manches in dieser Richtung erwähnt war, würde ich vielleicht noch ganz allgemein ergänzen:

    – Kreativsein
    – Musik machen / Singen
    – Lachen
    – Spielen
    – sich Ablenken (z.B. Ausflüge, Kino)
    – Reiten
    – Schwimmen
    – Tanzen
    – Massagen
    – im Wald Spazieren / Walken / Joggen
    – etwas ausprobieren, was man noch nie gemacht hat (Angst überwinden)
    – darüber nachsinnen, wie es "danach" weitergeht (was will ich eigentlich in meinem Leben, welche Träume habe ich begraben und warum, wer kann mich unterstützen)
    – seelsorgerliche/ermutigende Bücher lesen
    – sofern man dem christlichen Glauben zugeneigt ist: Beten (echt und unverkrampft – Herz ausschütten!), Bibel lesen (v.a. positive, tröstliche, hoffnungbringende Zusagen wie Psalm 23, Jeremia 30+31)

    Und wenn es gerade ganz schlimm ist:
    – barmherzig mit sich selbst sein ("Es ist jetzt so, und es ist okay!")
    – sich Gutes tun, sich selbst ein guter Freund sein
    – wohltuende (!) Gemeinschaft suchen (nicht zurückziehen!!!)
    – Beschäftigungen nachgehen, die leicht fallen (aber versuchen auch winzige Erledigungen jeden Tag zu machen – oder sich Hilfe zu holen – sonst wird der Frust nur noch größer)

    … alles natürlich, soweit es zu einem persönlich passt und soweit es die Verfassung zulässt.
    Soweit ein paar Punkte aus meiner persönlichen "Schatzkiste". 😉

    Liebe Grüße,
    besonders an alle, die auch grad mitten drin sind,
    von Elisa

    • Freigeist says

      Liebe Elisa! Vielen vielen Dank von mir und meinem kleinen Helferteam für deine Beteiligung :) Du hilfst anderen Betroffenen sehr damit! Lg Moni

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