Heute beginnt eine 3-teilige Artikelserie zum Thema: Was bewirken meine Gedanken?
Themen Vorschau:
Montag 20. April: Entscheidungen
Montag 27. April: Entschleunigung
Montag 04.Mai: Mut
Diese Serie besteht aus Gastbeiträgen von Nadja Petranovskaja. Gründerin einer Internetplattform, (welche im Moment geschlossen ist) die individuelle Online-Coachings und sogenannte Gedanken- Trainingspläne anbietet.
Viele Menschen kennen dieses lähmende Gefühl einer nicht genau definierten Unzufriedenheit, auch wenn objektiv gesehen eigentlich alles erste Sahne läuft.
Es kann aber auch viel drastischer sein und sich sich so anfühlen, also ob man nicht mehr weiter weiß. Wenn nichts mehr richtig Freude macht. Wenn man nachts nicht schlafen kann. Und morgens schwer aus dem Bett kommt. Wenn man den Eindruck hat, von morgens bis abends einen Berg von Aufgaben abzuarbeiten und doch nie fertig zu werden, abends ins Bett fällt und sich immer öfter fragt, wofür man das überhaupt tut.
Höchste Eisenbahn für den Mind Fitness Club ist dann, wenn man nicht mehr an den gesellschaftlichen Ereignissen teilnehmen möchte, sondern lieber zu Hause auf dem Sofa herumliegt und immer öfter daran denkt, auszubrechen, alles hinter sich zu lassen und ganz weit weg zu fahren. Wenn man sich mit den Problemen allein gelassen fühlt und kaum noch wirklich Wichtiges in Gesprächen erzählt, weil man immer öfter denkt, dass einen keiner versteht.“ (Mind Fitness Club)
Das Programm arbeitet mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Positiven Psychologie und mit verschiedenen Coaching-Methoden.
Unsere Gedanken haben auch einen Einfluss auf den Leidensdruck, den wir bei depressiven Stimmungen, Ängsten oder einem negativen Selbstbild erleben. Am Weg zur Gesundheit hat man es oft leichter, wenn man sich selbst besser kennenlernt und seine Denkweise hinterfragt/erforscht.
Die Gründerin des Programms hat als Diplompsychologin ebenfalls eine ganzheitliche Sichtweise auf die Gesundheit und glaubt daran, dass viele kleine Schritte zum Erfolg führen können.
Welchen Wolf füttere ich?
| Gastbeitrag von Nadja Petranovskaja |
Zu Beginn eine kurze Übung.
Halte kurz inne und spüre: wie bin ich jetzt?
Aufgeregt oder gelangweilt?
Satt oder hungrig?
Ist mir warm oder kalt?
Habe ich Ruhe oder bin ich in Eile?
Schließe kurz die Augen und spüre das, was gerade da ist.
Und nun eine zweite Frage.
Denkst du, dass du selbst dafür verantwortlich bist, was du empfindest?
Glaubst du, dass du selbst zu 100 Prozent beeinflussen kannst, wie es dir geht?
Denke kurz nach und schreibe die Antwort gern auf.
Zwei Wölfe in unserem Herzen
Eine Indianerweisheit sagt, in unseren Herzen tobt ein Kampf zwischen zwei Wölfen.
Der eine Wolf ist böse.
Seine Waffen sind Angst, Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.
Der andere Wolf ist gut.
Seine Waffen sind die guten Dinge, wie z.B. Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.
Stelle dir dein Herz vor und die beiden Wölfe, die da wohnen.
Willst du wissen, welcher der beiden Wölfe gewinnt?
Die Antwort ist einfach. Es gewinnt der Wolf, den du fütterst.
Wie ich mich fühle, ist meine Entscheidung
Ganz viele Menschen denken, dass Gefühle entstehen, weil uns etwas passiert. Ich bin zum Beispiel unzufrieden, wenn der Bus nicht pünktlich kommt und ich im Regen stehe. Oder ich fühle mich verärgert, weil meine Tochter nicht anruft.
Doch unsere Gefühle entstehen vielmehr durch unsere Bewertung der Situation, in der wir uns befinden und durch unsere Gedanken.
Das bedeutet, in gleicher Situation können zwei verschiedene Menschen komplett unterschiedliche Gefühle bekommen.
Der Bus kommt nicht und ich werde gerade nass im Regen? Super, dann kann ich ja prüfen, ob meine Jacke wirklich so wasserabweisend ist, wie die Werbung das behauptet!
Zeitlich befristete Umstände sind nämlich keineswegs eine bleibende Realität, und von Mond aus gesehen sind all diese Probleme sowieso klitzeklein.
Stehst du an der Bushaltestelle im Regen, so ist es ganz und gar deine Entscheidung, welchen Wolf du fütterst und ob du dich darauf fokussierst, wie ungerecht und traurig dein Leben ist oder ob du dich darauf freust, die nassen Schuhe auszuziehen und den Abend mit einer Tasse Tee und guter Musik ausklingen zu lassen.
Ich entscheide selbst, wie ich mich fühle. Jede einzelne Minute.
Stärken stärken statt Schwächen schwächen
Die sind immer da, unsere beiden Wölfe. Sie schauen uns an, kämpfen um unsere Gunst.
Stelle dir vor, du läufst mit einer Taschenlampe im Dunklen und leuchtest nur auf positive und fröhliche Objekte. Damit „fütterst“ du nur den „guten“ Wolf. Nimm all die netten und fröhlichen Objekte bewusst wahr!
Entdecke, wie viel Gutes in deiner aktuellen Situation präsent ist.
Der andere Wolf ist immer noch da, doch er bekommt keine Aufmerksamkeit, keinen „Futter“ und kann mich dadurch nicht ablenken.
Worauf ich mich fokussiere, das wächst, wird größer und stärker, wird zur Gewohnheit.
Füttere ich den bösen Wolf, wird dieser in mir präsent, mein Gesichtsausdruck und meine Körperhaltung folgen meinen Gedanken – und das steckt die Menschen um mich herum an.
Denn wir Menschen, wir spiegeln das Verhalten des Menschen, der vor uns steht.
Und wie reagieren Menschen auf jemanden, der mit einem Böser-Wolf-Gesichtsausdruck durch die Gegend läuft? Sind sie freundlich zu ihm? Geben sie ihm gern, wonach er fragt? Oder beißen sie zurück?
Alles, was du meinst nicht zu können, nicht zu mögen, nicht zu haben – lass es im Dunklen.
Halte deine innere Taschenlampe stattdessen auf alles, was dir gut gelingt und worin du bereits gut bist.
Stärke deine Stärken und zeige der Welt, wie großartig du als Person bist. Füttere den guten Wolf in dir.
Täglich den guten Wolf füttern
Die Formel ist simpel: Tue es täglich.
Hole dir täglich ein Puzzelteil deines Lebens aus einer Situation, in der du dich großartig gefühlt hast.
Atme tief ein und aus, bewege den Körper und merke, wie die Gedanken vor der Situation geflutet werden.
Du bist ganz und gar in diesem positiven Erlebnis.
Mache es jeden Tag. Jeden Tag, an dem du dich großartig fühlen willst.
Es wird dir nicht sofort gelingen, denn an dieser Stelle müssen sich erst mal „Muskeln“ bilden.
Eins ist sicher: Je mehr du deine positiven Gefühle pflegst, umso stärker werden diese und umso häufiger spürst du sie.
So wie wir uns die Zähne putzen, können wir auch unsere Gedankenwelt reinigen, indem wir nur den guten Wolf füttern und ihn siegen lassen.
Über die Autorin:Nadja Petranovskaja, 41, kam ursprünglich aus Russland nach Hamburg, um Psychologie zu studieren und blieb. Manchmal wacht sie mit dem Gedanken auf, sie kann Deutschland zum glücklichsten Land der Welt machen. Mit verschiedenen offline und online Angeboten sorgt Nadja dafür, dass immer mehr Menschen beginnen, an sich zu glauben, ihre Potentiale entdecken und mit einem strahlenden Lächeln in den Tag starten. Homepage: More shiny eyes.
Wow, das Beispiel mit der inneren Taschenlampe gefällt mir wahnsinnig gut! Vielen Dank für diese Art der Erklärung!
sehr gern 🙂