Yoga hat sich in den letzten Jahren zu einem allgemeinen Trend entwickelt.
Viele schwärmen von den Vorteilen von Yoga, manche erzählen sogar Geschichten darüber, dass Yoga sie gerettet oder ihr Leben verändert hätte.
Es gibt mittlerweile auch sehr viele verschiedene Yoga Varianten am Markt: Von Poweryoga, über therapeutisches Yoga bis hin zu Partneryoga, Yoga mit Baby und sogar mit Hund („Doga“).
Um sich ein besseres Bild von Yoga machen zu können, zähle ich nun einige der körperlichen Folgen einer regelmäßigen Yogapraxis auf:
- Mehr körperliche Stärke und Flexibilität
- Senkung des Blutdrucks, verbesserte Durchblutung
- Positive Änderungen der Neurotransmitter im Gehirn
- Stärkeres Immunsystem
- Verbesserte Verdauung
- Hormone werden stabilisiert, Senkung der Stresshormone
- Erhöhte Lungenkapazität, Besserung von asthmatischen Leiden
- Weniger Migräne
- Senkung des Körperfettanteils, Verringerung des Risikos für Diabetes
- Besserung von Rückenschmerzen, Skoliose oder bei Bandscheibenvorfällen
… und vieles mehr.
Diese positiven Wirkungen werden auch zunehmend erforscht und durch Studien belegt. Es wundert mich also nicht, dass immer mehr Personen Yoga kennen oder ausprobieren möchten. Auch ich habe meine ganz eigene Erfahrung mit Yoga gemacht über die ich gleich mehr erzählen werde.
Hier noch zwei gute Einstiegsartikel von asanayoga.de:
- Was bewirkt Yoga im Körper?
- Yoga als Stressprophylaxe – 5 Wege zu einem glücklicheren Leben
Wirkung von Yoga auf die Psyche
Ich möchte auf meinem Blog über die Wirkung von Yoga auf die Psyche schreiben, denn diese fasziniert mich am meisten.
Ich würde Personen in psychisch schwierigen Phasen, die Yoga ausprobieren möchten, zu Beginn zu restorativen oder therapeutischen Yogaformen raten, aber auch Yoga Nidra oder Yin Yoga sind eine gute Wahl.
Ich werde in einem weiteren Blogpost über all diese verschiedenen Formen berichten.
Yoga heißt, mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen, sich mit sich selbst anzufreunden, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich etwas Gutes zu tun. Yoga kann dabei helfen, mehr Freude zu empfinden, selbstwirksam zu werden, die eigene innere Stärke zu erkennen und zu fördern sowie eine mentale Widerstandskraft gegenüber widrigen Lebensumständen zu erlernen.“ (Zitat aus dem Buch Neuro-Yoga, siehe Bild)
Eine meiner Quellen für diesen Beitrag war folgendes Buch, welches viele Informationen zu den neurowissenschaftlichen Grundlagen von Yoga liefert: Neuro-Yoga: Wie die alte Weisheitspraxis auf unser Gehirn wirkt von Anna Trökes und Bettina Knothe.
6 Wirkungsweisen von Yoga auf die psychische Gesundheit
Yoga senkt Ängste
Nach acht Wochen regelmäßiger Yogapraxis schüttet unser Gehirn den Botenstoff Gamma- Aminobuttersäure (GABA) vermehrt aus. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin vermindert ausgeschüttet.
GABA dämpft die Erregbarkeit der Nervenzellen im Gehirn und senkt somit (zusammen mit der Muskelentspannung) Angst- und Panikreaktionen.
Einen ähnlichen Effekt auf unser Gehirn haben Benzodiazepine.
Yoga kann also dieselbe Wirkung wie Beruhigungsmittel auslösen – und das ohne Nebenwirkungen oder Abhängigkeitsprobleme.
Buchtipp: Yoga gegen Ängste von Doris Iding
Forschungen haben gezeigt, dass Achtsamkeitsübungen und Meditationen nicht nur Verschaltungen im Gehirn vergrößern, sondern auch, dass durch eine regelmäßige Praxis die messbare Anzahl von Nervenzellen im Bereich des präfrontalen Kortex um 5 bis 10 % wächst. Regelmäßig angewandt kann Yoga uns dabei helfen, unser Gehirn zu verändern und uns darin unterstützen, mit unseren Selbstheilungskräften in Kontakt zu kommen, um so ein akutes Ungleichgewicht zu überwinden oder ein chronisches Leid zu lindern.“
(Zitat aus dem Buch Yoga gegen Ängste)
Yoga hilft bei Depressionen
Yoga hat einen Einfluss auf das vegetative Nervensystem und hilft nachweislich bei Depressionen.
Zur Yogapraxis gehört auch die Meditation, welche negative Gedanken und das bei Depressionen vorkommende Grübeln ausbremsen kann und uns dabei hilft, im Hier und Jetzt anzukommen.
Yogakurse fördern außerdem den Gemeinschaftssinn sowie eine aktive Haltung bei der Krankheitsbewältigung.
Hier der Erfahrungsbericht einer Betroffenen: 5 Wege, wie Yoga gegen Depression hilft.
Yoga beruhigt bei Posttraumatischer Belastungsstörung
Es gibt einige Studien zum Thema Yoga in der Traumatherapie.
Hier ein Artikel dazu: Traumata sind für die Betroffenen eine schwerwiegende Belastung. Wie sanfte und achtsame Körperarbeit zur Heilung beitragen kann.
Nach einem erlittenen Trauma kommt man nur schwer zur Ruhe: Die Erinnerungen tauchen immer wieder auf, man fühlt sich in seiner gewohnten Umgebung nicht mehr sicher und der Körper erleidet zahlreiche Angstreaktionen.
Mit Yoga kann man diese körperlichen Reaktionen in einem sicheren Raum zulassen und dem Körper die Möglichkeit geben, Schritt für Schritt neu zu lernen, dass man sich nun in Sicherheit befindet und keine Bedrohung mehr vorhanden ist.
Yoga unterstützt Personen nach einem Burnout
Yoga lässt einerseits ein aktives Handeln zu (statt passiv und unruhig auf der Couch zu sitzen) und fördert andererseits die Entspannung.
Besonders Yoga Nidra wird durch die zusätzliche geführte Meditation, heilsame innere Bilder und die Entwicklung eines Körperbewusstseins empfohlen.
Zum Schnuppern und Ausprobieren hier ein kostenfreies Video Yoga gegen Burnout mit Anna Trökes, Autorin des oben empfohlenen Buchs Neuro-Yoga, Dauer: 3 Minuten.
Hier ein weiterer Erfahrungsbericht: Yogatherapie: Wie ich mit Yoga mein Leben gerettet habe.
Yoga verändert die mentale Einstellung und stärkt das Selbstvertrauen
Wer sich mit Yoga beschäftigt, lernt auch einen besseren Umgang mit den eigenen Gedanken kennen: Yoga hat mich verändert.
In einem meiner Yogakurse wiederholte die Yogalehrerin immer wieder:
Geh in die Position hinein. Wenn du es noch nicht schaffst, dann denke dich in die Position. Unsere Gedanken haben eine unglaubliche Kraft und du bewirkst schon sehr viel, wenn du dir nur vorstellst, in der perfekten Position zu sein!“
Durch regelmäßige Übung kräftigt man seinen Körper und verbessert die Körperhaltung. Man fühlt sich ruhiger, ausgeglichener und selbstbewusster, da man beim Yoga lernen kann, sich so anzunehmen, wie man ist.
Das Subtle Yoga Institut (gegründet von Kristine Kaoverii) ist einer der Orte, die eine Yogaform anbieten, welche sich speziell auf die psychische Gesundheit und Neurowissenschaft konzentriert.
Die Autorin von Beyond Meds Monica Cassani (ich habe hier beschrieben, worum es auf ihrer Internetseite geht) empfiehlt diese sanfte Yogaform für Betroffene eines protrahierten Absetzverlaufes nach dem Gebrauch von Psychopharmaka und erzählt auf ihrem Blog darüber: Yoga tips for those with challenged nervous systems.
Yoga gegen ADHS
Maria Wolke schreibt als Sportwissenschaftlerin, Yogalehrerin und Therapeutin auf ihrer Homepage über die Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit und Yoga.
Hier ein ausführlicher Beitrag zum Thema Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivität)-Störung: Bewältigung von AD(H)S in 3 yogische Schritten.
Der Beginn meiner Yogapraxis
Zum Abschluss erzähle ich euch noch ein wenig von meinem persönlichen Yogaweg.
Ich habe Yoga vor ungefähr sieben Jahren entdeckt und zwar in einer schwierigen Lebensphase: Mit Liebeskummer, einem unentdeckten Eisenmangel, einer ungesunden Ernährungsweise, starkem Koffeinkonsum und mitten in einem Umzug samt existentieller Ängste („Wie soll ich neben dem Studium die Miete bezahlen?“)
Damals habe ich ein Yogabuch zum Geburtstag geschenkt bekommen und es nur überflogen. Da ich aber gerne neue Sachen ausprobiere, war ich neugierig und landete nach einem weiteren Jahr mit einer Freundin in meinem ersten Yogakurs.
Und war auf Anhieb begeistert.
Es war anfangs sehr anstrengend, aber der Kurs brachte meine Gedanken zum Stillstand und ich verließ ihn immer vital und entspannt. Am Tag nach dieser morgendlichen Yogastunde fühlte ich mich regelrecht immun gegen Stress.
Es kann aber durchaus länger dauern, bis man die positiven Effekte und Auswirkungen von Yoga im Alltag spürt.
Ich vermute, dass ich zur damaligen Zeit körperlich sehr angespannt war und deswegen sofort einen so starken Unterschied gespürt habe.
Seit diesem Zeitpunkt habe ich immer wieder Yoga praktiziert, mal regelmäßig, mal weniger oft.
Aber ich kehre immer wieder zum Yoga zurück.
Ich habe nie einen Yogakurs betreten, aus dem ich nicht mit einem besseren Gefühl hinausgegangen wäre.
Habt ihr auch so positive Erfahrungen mit Yoga gemacht?
Und wie war eure erste Begegnung mit Yoga?
Ich freue mich über Kommentare und Gastbeiträge.
Inspirierende Yogabilder findest du auf meiner Pinterest Seite: My Free Mind auf Pinterest.
Super Beitrag. Ich kann mich nur Anschließen an den Text. War selbst in einer schlechten Situation und Yoga hat mir aus dem Tief heraus geholt. Es braucht aber Durchhaltevermögen und diesen Jemand der eibem an die Han nimmt und auf den Weg hilft Tun muß man es dann selbst. Ich wünsche jedem , einen solchen Helfer. Danke
Liebe Biggi! Ja, Yoga ist nur ein Baustein von vielen. Eine helfende Hand ist sehr viel wert, ich freue mich, dass du so eine hattest! Beim Gesundwerden braucht es immer Durchhaltevermögen, jeden Tag kleine Schritte nach vorne
Lg Moni
Vielen Dank für diesen interessanten und fundierten Bericht!
Herzlichen Gruss,
Anne
Ich freu mich, liebe Anne, dass er dir gefällt 🙂
Hi liebe Moni,
ein sehr interessanter und hilfreicher Artikel hast du da geschrieben.
Yoga hat so viele tolle positive Aspekte, die du hier abzählst. Für mich ist Yoga und Meditation meine Medizin und tägliche Droge 🙂
Egal ob Rückenschmerzen oder Traurigkeit, Yoga hilft mir immer wieder zu mir zu finden und mich von Schmerzen zu lösen.
Namasté,
Corinna
Danke Corinna, mir persönlich geht es genauso – Yoga trägt zu mehr Wohlbefinden und innerer Ruhe bei. Dein Blog gefällt mir auch gut, werde mich gleich näher bei dir umschauen 🙂 Lg, Moni
Hallo Moni,
Danke für deinen Artikel.
Ich habe keinen blassen Schimmer von Yoga. Dein Bericht ist eben der Erste den ich über Yoga gelesen habe.
Deine unaufgeregte einfache Weise, bei diesem komplexen Thema hat mir gefallen.
Mein erster Yogakurstag ist am Mittwoch, ich bin etwas aufgeregt, verspreche mir garnichts und bin gespannt was passiert.
Alles Gute,
Heike